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Gewässerbeschreibung Ilmenau

Letzte Änderung: 5. Januar 2022

Den Fluss Ilmenau mit dem Kanu erfahren nach oben

Map data © OSM (License)

Die Ilmenau hat mit der Universitätsstadt Ilmenau nichts zu tun: die Stadt liegt in Thüringen, also weit weg von Uelzen.

Der Fluss Ilmenau in Niedersachsen entsteht aus dem Zusammenfluss der Gerdau und der Stederau in Uelzen und ist ab dort mit jedem Kanu-Typ befahrbar. Dort ist sie schon etwa 12 bis 15 Meter breit, wird jedoch unterhalb von Uelzen wieder etwas schmaler. Die Ufer sind natürlich, der Kanuwanderer paddelt teilweise sogar durch waldige Abschnitte. Zweimal kreuzt sie den Elbe-Seiten-Kanal, sie mündet unterhalb von Winsen bei Hoopte / Stöckle in die Elbe. Auf den letzten 11 Kilometer ab Schleuse Fahrenholz wird der Wasserstand und die Strömung von den Gezeiten bestimmt! Von Uelzen bis Lüneburg wird der Wasserwanderer von deutlicher Strömung verwöhnt, kann aber auch nicht zu jeder Zeit aufwärts paddeln, da Wassertiefe und Strömung oft nicht in geeignetem Verhältnis stehen. Mit leerem Kajak ist natürlich vieles möglich. Ab Schleuse Bardowick ist mit Windeinfluss zu rechnen, da wir uns im Bereich der Elbeniederungen befinden.

Unsere Tourenplanung nach oben

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Bei unserer Tourenplanung sollten wir auf die teilweise etwas ungünstig verteilten Übernachtungsmöglichkeiten achten. Einkaufen können wir dagegen überall. An Besichtigungen sollten wir folgendes unbedingt einplanen: den Hundertwasserbahnhof in Uelzen, das Deutsche Salzmuseum in Lüneburg, das Kloster Lüne mit ihrem Textilmuseum sowie das Schiffshebewerk in Scharnebeck. Die gesamte historische Altstadt von Lüneburg ist einen Aufenthalt wert. Alle weiteren Informationen unter "Orte und Sehenswürdigkeiten".

Durch Uelzen nach oben

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Bei Anmeldung können wir beim Kanuclub Uelzen einsetzen. Wer von der Gerdau oder Stederau kommt, kann dort auch zelten, WC und Duschen sind vorhanden. Aber auch unterhalb des Wehres der Außenmühle befindet sich eine gute Einsetzmöglichkeit, und diese erspart zwei Umtragestellen.

Uelzen ist sehr gut mit der Bahn zu erreichen, sowohl für Tourenstart / Anreise als auch für das Nachholen der Fahrzeuge. Durch zunächst Sumpf - ähnliche Landschaft paddeln wir durch Uelzen, die Strömung lässt unterhalb des Kanuclubs deutlich nach. Es erscheint die erste Umtragestelle: am Wehr "Ratsmühle" (kl. Wasserkraftwerk) am Ratsmühlenteich setzen wir an einem kleinen Holzsteg aus und gleich unterhalb des Wehrs an einem Holzsteg neben der Fischtreppe wieder ein.

Es gibt ab jetzt wieder mehr Strömung, bis nach etwa 1,7 Kilometern das nächste Wehr in Sicht kommt: die Außenmühle. Es gibt eine Bootsrutsche aus Teichfolie, aber die ist nicht bei jedem Wasserstand zu nutzen und auch nur für Kanus bis etwa 5,0 Metern Länge und 0.95 m Breite. Aussetzen zum normalen Umtragen können wir ansonsten rechts an einem Holzsteg. Ein paar Meter weiter setzen wir ins Unterwasser am sandigen Ufer wieder ein und verlassen Uelzen. Von rechts mündet bald die Wipperau ein. 

Störtenbüttel - Emmendorf nach oben

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Die Ilmenau fließt recht flott durch Wiesen, ab und zu gibt es einen waldigen Abschnitt. 5 km unterhalb der Außenmühle können wir rechts anlegen, das Ufer ist allerdings ziemlich hoch. Hier befindet sich die offizielle Rastmöglichkeit "Störtenbüttel". Sie ist nur vom Fluss aus zu erreichen und im Sommer schlecht zu erkennen.

Auf der gesamten Strecke zwischen Uelzen und Bad Bevensen haben wir mit teilweise dichtem Gebüsch zu rechnen, besonders in Kurven. Daher ist dieser Abschnitt nicht für Anfänger geeignet. Bei niedrigen Wasserständen gibt es einige kleine Schwälle.

Nach weiteren 3 Kilometer auf relativ schmalem Fluss mit netter Strömung sind wir schon in Emmendorf angelangt (km 45). Bevor wir den kleinen Schwall vor der Straßenbrücke genießen dürfen, pausieren wir links an der Einsetzstelle mit Holzanleger. Im Dorf gibt es einen Landgasthof, der in einem knappen halben Kilometer Fussmarsch zu erreichen ist. Bis Bad Bevensen haben wir nun noch etwa 10 Kilometer zu paddeln.

Emmendorf - Jastorf nach oben

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Unter der Brücke, die nun folgt, paddeln wir durch einen flotten Schwall. Es folgt noch eine kleine Gefällestrecke, dann fließt die Ilmenau wieder über sandigen Untergrund mit der gewohnten Strömung von (im Sommer) etwa 3 km/h. So genießen wir die natürlichen Ufer, paddeln durch recht dicht gewachsene Weiden hindurch und begrüßen manche Kuh am Ufer.

Ab und zu gibt es einen kleinen Schwall, immer Kurven und oft dichtes Gehölz, durch das wir unser Kanu gekonnt hindurchmanöverieren müssen. Dieser Abschnitt zählt eher zu den Wiesen - als zu den Waldabschnitten. Pausenplätze sind daher eher selten anzutreffen. So muss sich die Blase noch etwas gedulden, bis sich eine zum Aussteigen geeignete Stelle findet. Ohne etwas davon zu bemerken, paddeln wir an den Dörfern Walmsdorf (kleine Straßenbrücke) und Nassennottorf (links) vorbei.

Die Ilmenau wendet sich vehement nach Osten und wir unterqueren die erste Brücke, die den Elbe-Seiten-Kanal in mehr als 10 Metern Höhe über die Ilmenau hinweg führt. Schiffe fahren also hier über unseren Köpfen hinweg. Wenn wir hier am Ufer aus Beton anlegen mögen, können wir die Stufen zum ESK hinauf steigen, um eine beeindruckende Aussicht über die Landschaft zu genießen. Wer bis hierher den ESK gepaddelt ist, könnte hier seine Boot in die Ilmenau umsetzen...

Die ersten Häuser von Jastorf kommen in Sicht, die Straßenbrücke zwischen Eppensen und Jastorf erscheint, bevor wir wieder durch Wiesen an Ufern mit vielen Weidengehölzen weiterpaddeln. Ein paar Flussschleifen weiter mündet von rechts der Röbbelbach in die Ilmenau, der von Groß Hesebeck kommt. Gleich dahinter paddeln wir erneut unter dem Elbe - Seiten - Kanal hindurch, unter bzw. hinter der Brücke befindet sich links eine Einsetzstelle an einem Rohrauslass.

Jastorf - Bad Bevensen nach oben

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Links sehen wir ein paar rote Dächer, es sind Bauernhöfe in Klein Bünstorf. Eine Holzbrücke verbindet die Wanderwege links und rechts der Ilmenau, die vom nahen Bad Bevensen zeugen. Rechts hinter der ersten können wir an einem Holzsteg aussetzen (Kanu-Einsetzstelle). Nach einer Weile führt eine weitere Fußgängerbrücke über die Ilmenau, und langsam wird rechts die Stadt sichtbar. Man ahnt die ersten Privatgrundstücke. Dahinter liegt, für uns unsichtbar, eine große Siedlung, die sich bis zum Elbe-Seiten-Kanal erstreckt.

Der Wanderweg durch typische Sumpfwiesen liegt ebenfalls etwas entfernt. Es erscheint die Brücke der Umgehungsstraße, direkt hier befindet sich eine gute Einsetzstelle unter der Brücke.  Alles bis auf den kleinen Zuweg von der Umgehungsstraße (L252, Demminer Allee) ist hier sumpfig und wild. Kurz darauf sind wir bereits im Stadtpark, nachdem wir die Brücke zur Innenstadt (Fussgängerzone) hinter uns gelassen haben. Rechts finden wir gleich eine gute Anlandemöglichkeit, um einen Imbiss oder einen Kaffee in einem der sehr nahen Cafes und Restaurants zu uns zu nehmen.

Wir haben von Uelzen aus bereits etwa 22,5 Kilometer hinter uns gebracht, und es wäre Zeit, eine Unterkunft aufzusuchen. Einen Campingplatz (Wasserwanderrastplatz) finden wir hier jedoch nicht, wir sind auf Pensionen oder Hotels angewiesen, von denen es hier viele gibt. Welche von denen paddlerfreundlich eingestellt sind, kann hier bei der Kurverwaltung Bad Bevensen erfragt werden, tel. 05821/570, info@bad-bevensen.de. Der Bahnhof ist etwa 1000 Meter von der Ilmenau / Kurpark entfernt, für den Fall, dass wir unser Fahrzeug nachholen möchten.

Umtragen Kloster Medingen nach oben

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Wenn wir wieder in Bad Bevensen einsetzen, um unsere Fahrt fort zu setzen, begrüßt uns eine breite Ilmenau mit verhaltener Strömung. Ab und zu können wir Tretboote treffen. Rechts und links verlaufen schöne Wanderwege, und viele hohe Bäume spenden bei heißem Wetter Schatten oder Halbschatten. Die Ufer hat man ansonsten schonend behandelt, so dass während des Sommers viele bunt blühende Sumpfstauden das Auge verwöhnen.

Es dauert nicht lange, bis wir an einer Holz-Fußgängerbrücke ein Schild entdecken, das uns auf das folgende Medinger Wehr hinweist. Wir müssen an einem Holzsteg direkt hinter der Brücke links aussetzen und unseren Bootswagen unter unserem Kanu befestigen. Über die Brücke, dann links den gepflegten Waldweg entlang, schieben wir unser Gefährt, bis wir an der Kläranlage vorbei kommen. Damit sind wir nach etwa 900 Metern bereits hinter dem Wehr und können an einem Holzsteg wieder in die Ilmenau einsetzen. Wie manche andere Holzstege, ist auch dieser für sommerliche Wasserstände nicht geeignet. Die Umtragestrecke hat eine Länge von etwa 900 Metern.

In großen und kleinen Windungen trägt uns jetzt die Ilmenau nun mit guter Strömung weiter. Der Wald rechts bietet unseren Sinnen Abwechslung und unserem Kanu Schutz vor zuviel Wind, so dass wir eine angenehme Fahrt vor uns haben. Es gibt nicht mehr so viele Büsche, nur ab und zu einen umgestürzten Baum, je nach voran gegangenem Wetter.

Bruchtorf bis Wichmannsburg nach oben

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Vor der Staßenbrücke Jelmstorf - Bruchtorf sehen wir rechts einen Anleger und dahinter ein Backsteinhaus mit grünen Fensterläden, hier befindet sich das "Jugendfreizeitheim Bruchtorf", das für Grupen gemietet werden kann.( Anmelden unter tel. 0581-8 23 37, nur das komplette Objekt kann vermietet werden). An der Straßenbrücke selbst könnte man aussteigen und dringende Bedürfnisse erledigen. Als Einsetzstelle eignet sich dieser Ort nicht.

Wir paddeln weiter durch meist waldige Landschaft. Oft kommen wir an steilen, bewaldeten Ufern vorbei, die manchem Eisvogel den optimalen Standort für eine Niströhre bieten. Diese hübschen Vögel trifft man hier relativ an, aber auch auffallend viele andere Arten wie Gebirgsstelze, Zaunkönig, Rotkehlchen, Weidenmeise, Buntspecht, Zilpzalp, Baumläufer und Waldlaubsänger. Auch an Wasservögeln mangelt es nicht: meist treffen wir Stockenten auf diesem Abschnitt bis vor Lüneburg. Weiter oben kreisen Mäusebussard und Turmfalke oder der Sperber. Am Ufer oder im Pflanzenbewuchs können wir manchmal Nutrias und Bisam treffen.

Vor Wichmannsburg erscheint rechts an einem hohen Hang eine Art Plattenbau, potthässlich in den schönen Wald gebaut, aber wenn man dort wohnt, sicherlich mit netter Aussicht auf die Ilmenau und Umgebung. Die Straßenbrücke von Wichmannsburg kommt in Sicht, links davor können wir links an einem Holzsteg anlegen und rasten. Dieser Platz eignet sich auch gut zum Einsetzen. Man kann gut an die Ilmenau heranfahren, parken muss man jedoch weiter im Dorf. Mit ein paar Zelten ist hier auch Übernachten möglich und erlaubt, Toiletten sind vorhanden. Viel Platz ist hier jedoch nicht vorhanden.

Von Wichmannsburg bis Bienenbüttel nach oben

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Die Weiterfahrt vom Biwakplatz Wichmannsburg bringt uns gleich viel Schwung: rechts vom Brückenpfeiler paddeln wir durch einen schönen Schwall, links sollten wir bei sommerlichen Wasserständen nicht paddeln, da dort meist zuwenig Wasser fließt und dadurch eine harte Betonkante und ein paar Steine zur Wirkung kommen können.

Einige Weiden und ca. 178 Erlen weiter sind wir an der Straßenbrücke Bienenbüttel, wo wir rechts anlegen und pausieren können. Dieser Platz gehört zu einer Kanustation, die ihn auch gut flegt und sogar ein Dixiklo unterhält. Zum Einsetzen können wir tagsüber mit dem Fahrzeug heranfahren (allerdings ist an den Wochenenden oft viel Betrieb). 200 Meter entfernt vor der Ilmenauhalle ist Dauerparken möglich. Bis zum Bahnhof sind es etwa 12 Minuten Fußweg, wir gehen auf die Kirche zu und dann rechts. Die Bahn verkehrt stündlich in Richtung Uelzen und auch Lüneburg (Hamburg). An dieser Einsetzstelle können wir einen Kanusafe (bis 5 Meter Länge) nutzen, um unser Kanu nebst Ausrüstung für eine Stadtbesichtigung oder einen Restaurantbesuch einzuschließen, eine wahrhaft auch für andere Gemeinden empfehlenswerte Einrichtung! 

Von Bienenbüttel bis Melbeck nach oben

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An vielfältigen Ufergehölzen und teilweise steilen Ufern entlang paddeln wir knapp 3 Kilometer bis Grünhagen. Hier quert eine neue Fußgängerbrücke aus Holz die Ilmenau, rechts und links hat man einen Anleger gebaut. Links verläuft direkt neben der Ilmenau die Bundesstraße 4, sie ist nicht zu überhören. Eine Zufahrt zu diesem Platz macht ihn als Einsetzstelle tauglich, wir können mit unserem Fahrzeug direkt an die Ilmenau heran fahren, und es gibt Parkmöglichkeiten.

Die Landschaft ist die nächsten 4 Kilometer bis zum Wasserwanderrastplatz Melbeck besonders schön und entschädigt etwas für den Straßenlärm der B4. Der Zeltplatz Melbeck ist mit Duschen und WC ausgestattet.

Hier auf dem Campingplatz betreiben Günther Beninga und Peter Rahmann die Kanustation Melbeck. Es gibt auch Möglichkeiten zum Klettern und Bogenschießen sowie eine Fahrradvermietung und Möglichkeiten für Natur- und Kunstaktivitäten für Kinder.

Von Camping Melbeck bis Rote Schleuse nach oben

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Hier sind wir mitten im "Gebirge": rechts sind wir am "Klötzenberg" vorbeigefahren, der immerhin 78 Meter hoch über den Meeresspiegel aufragt, die anderen Hügel messen ca. 35 Meter (Galgenberg) und 65 Meter (Blocksberg). Auf alle Fälle sind wir in einer relativ waldreichen Gegend unterwegs, und Wind macht dem Paddler hier auch nicht viel zu schaffen.

Etwas abseits von Melbeck kommt links ein kleiner Rastplatz in Sicht. Hier sind wir auch vom Straßenlärm wieder etwas entfernt und können ruhig auf einer Bank im Schatten sitzen. Sehr ausgeprägte Mäander, sehr hügeliges östliches Ufer - wir kommen nach Deutsch-Evern, offensichtlich einem Vorort von Lüneburg mit vielen teuren Villengrundstücken an der Ilmenau. Direkt hinter der Brücke der Straße von Melbeck nach Deutsch Evern sehen wir rechts eine kleine Einsetzstelle mit Rastplatz. Parken ist hier für mehrere Fahrzeuge auf dem nahen Wanderparkplatz möglich. Es folgen besagte Villengrundstücke rechts, links ist alles natürlich und wir können kaum anlanden, bis die Brücke der Umgehungsstraße Lüneburg (B209) erreicht ist: rechts dahinter befindet sich wieder eine Einsetzstelle.

Hinter der nächsten Brücke liegt links der Anleger des kleinen Fahrgastschiffes, und hier können wir auch aussetzen, wenn wir uns auf dem modernen Campingplatz "Rote Schleuse" häuslich niederlassen möchten. Mit dem Bootswagen sind es noch 150 Meter bis zu diesem Wasserwanderrastplatz.

In Lüneburg bis zum Lösegrabenwehr nach oben

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Kurz darauf mündet links der Hasenburger Mühlenbach ein. Davor befindet sich eine größere Fläche, die sich auch für Gruppen zum Rasten eignet. Durch sumpfiges Gelände und teilweise Wald paddeln wir durch die Anfänge von Lüneburg. Die Ilmenau wird hier breiter. Links und rechts sehen wir viel Natur, zwischendrin liegen mal der Ruderclub "Wiking", mal einige wenige Grundstücke und Wanderwege.

Ab und zu fliegt ein scheuer Flussuferläufer mit dezentem Schreien auf, das ein wenig an Seeschwalben erinnert. Etliche Brücken führen über die Ilmenau, die Bebauung wird allmählich dichter. Rechts fällt uns dann ein Abstellgleis auf, auf dem viele alte Waggons abgestellt sind, die teilweise bunt angemalt worden sind. Links erscheint der Anleger des Lüneburger Kanuclubs.

Es fällt auf, dass diese Wassersportvereine ihre Anleger den tatsächlichen Wasserständen anpassen ganz im Gegensatz zu den Gemeinden, die das meist nicht schaffen. Wir paddeln jetzt nur noch ein paar Meter, dann sind wir am Lösegrabenwehr. Links liegt ein Biergarten mit Bootsvermietung. den Altarm links können wir nicht nutzen. Wir müssen aussetzen und unser Kanu mit dem Bootswagen zur Einsetzstelle unterhalb des Wehres schieben.

Der nun folgende Lösegraben ist sehr flach, die Einsetzstelle sehr "provisorisch". Es kann sogar sein, dass wir hier zeitweise treideln müssen, staken ist die ersten 200 Meter garantiert. Ab dem Wehr befinden wir uns auf einer Bundeswasserstraße, die Kilometrierung beginnt hier mit 0 km. 

Wasserstraße Ilmenau bis Bardowick nach oben

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Am Ende des Lösegrabens ist links der Lüneburger Ruderclub beheimatet. Vom Ausgang des Lüneburger Hafens an, also bei km 1, paddeln wir auf einem Schifffahrtsweg. Hier wurden früher die Salztransporte auf sogenannten "Ewern" abgewickelt. In letzter Zeit gab es noch einmal eine größere Nutzung für einen Holz verarbeitenden Betrieb, und seitdem gab es bis zu den Schleusensperrungen fast nur noch Sportschifffahrt. Heute können nur noch umtragefähige Boote fahren.

Die Ufer sind aus Steinen geschüttet, links sind kleinere Industriebetriebe angesiedelt. Rechts herrscht die Natur. Die gesperrte Schleuse Bardowick erreichen wir bei km 6, sie lässt sich leicht umtragen. Die niedrige Straßenbrücke bei Bardowick ist als Zugbrücke ausgeführt, kurz davor liegt rechts der Ruderclub "Welle" Bardowick. Das umliegende Gelände ist jetzt flach, wir paddeln nur noch durch Wiesen. Wenn es jetzt windig ist, werden wir es deutlich spüren. Bei Hohensand haben wir Gelegenheit, die Ilmenau für eine Pause zu verlassen, um in der nahen Gaststätte einzukehren.

Bardowick bis zur Schleuse Wittorf nach oben

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Wir paddeln weiter durch das nun flache Land und erfreuen uns an so manchem Storch. Bald sind wir in Wittorf, paddeln unter der dortigen Zugbrücke hindurch und sind bei Kilometer 12,3 an der gesperrten Schleuse Wittorf angekommen. Die Ilmenau liegt hier über dem Niveau der Umgebung in einem Dammbett. Für die meisten wird die Fahrt hier zu Ende sein, sie können sich links auf dem Schleusenbetriebsgelände abholen lassen. Dafür muss man in Wittorf den Schleusenweg hineinfahren, immer am Deich entlang (siehe "Einsetzstellen"). Wer weiterpaddeln möchte, muss jetzt die Schleuse umtragen. Ab jetzt haben wir eine sehr gerade Kanalstrecke vor uns und bald auch hohe Deiche neben uns.

Von Wittorf bis zum Ilmenau Sperrwerk Hoopte nach oben

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Bis zur Mündung in die Elbe bei Hoopte nahe Winsen haben wir noch eine Länge von etwa 17,5 Kilometer zu paddeln. Rechts treffen wir auf die Einmündung Neetze-Kanal Es folgt der Barumer Stichkanal (Pumpwerk) und bei Kilometer 19 haben wir die Schleuse Fahrenholz zu überwinden. Sie kann leicht rechts umtragen werden. Ab hier ist mit dem Einfluss der Gezeiten zu rechnen, einen Gezeitenrechner finden wir beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Wir streifen die Orte Oldershausen, Fahrenholz und Tönnhausen. Ein Stück weiter abwärts wird das Wasser der Ilau in den Ilmenau-Kanal gepumpt (oder es fließt bei Niedrigwasser im freien Gefälle). Danach fließt von links die Luhe in den Ilmenaukanal, ein paar Altarme verschönern unsere Fahrt.

Es kommt links der Hafen von Stöckte in Sicht, bevor wir durch das Ilmenausperrwerk hindurch in die Elbe paddeln. Das Sperrwerk wird ab 3 Meter über mittlerem Hochwasser geschlossen, um das Hinterland an den Segnungen der Wassermassen bei Sturmfluten der Nordsee nicht teilhaben zu lassen.

Achtung Aktuell im Herbst 2014: ab Winsen sind die Auenwiesen um die Flüsse Luhe und Ilmenau sowie die Ilau als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Einschränkungen für Paddler: an der Luhe dürfen die Ufer nicht betreten werden. Quelle: Verordnung Landkreis Harburg, Untere Naturschutzbehörde.

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