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Übersicht - Kurzinfo Schlei

Letzte Änderung: 18. August 2023

Die schiffbare Schlei bietet dem Paddler als kurviger Fjord, also Meeresarm der Ostsee sehr viel landschaftliche Abwechslung. Ihre Breite wechselt ständig, es gibt einige kleine Städte und Fischerdörfer. Vom flachen Ufer bis zur Steilküste finden wir alle Naturschönheiten Schleswig-Holsteins vor. Beim Wasserwandern auf der Schlei im Kanu können wir eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt erleben.

Geographische Lage

Die Schlei liegt im nordöstlichen Schleswig-Holstein und trennt die beiden Landschaften Angeln im Norden und Schwansen im Süden. Dieser Ostseefjord (Förde) ragt etwa 26 km in das an der Stelle etwa 60 km breite Festland zwischen Nord - und Ostsee hinein. Am westlichen Ende liegt die Stadt Schleswig.

Befahrungsregelungen

Die Schlei ist eine Bundeswasserstraße, die entsprechenden Regeln sind einzuhalten. Es gibt jedoch sehr viele Flachwasserzonen, in die keine Yacht gelangen kann, und diese sind dann den Paddlern vorbehalten.

An der Halbinsel Reesholm ist das Betreten der Ufer verboten, vor Schleimünde ist die Befahrung der Nordseite der Schlei nicht gestattet, beides aus Naturschutzgründen.

Das Ornumer Noor darf nicht befahren werden, es ist Privatbesitz.

Wer weiter auf der Ostsee paddelt, sollte sich mit den dort herrschenden Uferbetretungsverboten sowie den umfangreichen Regelungen durch die militärische Nutzung auseinander setzen.

 

 

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise auf der Schlei führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Selk · Haddeby · Schleswig · Fahrdorf · Stexwig · Borgwedel  · Louisenlund  · Fleckeby  · Weseby  · Burg · Missunde  · Hülsen  · Ulsnis  · Lindau  · Lindaunis · Sieseby · Pageroe · Karschau · Winnemark · Sundsacker · Arnis · Kopperby · Espenis · Lüttfeld · Kappeln · Ellenberg · Rabelsund · Maasholm · Olpenitz  · Schleimünde (Lotseninsel)

Befahrbare Flusslänge

Die Schlei hat eine Länge von etwa 40 km, hinzu rechnen wir noch die beiden Noore Haddebyer Noor und Selker Noor mit zusammen etwa 3 km.

Schwierigkeitsgrad

Die Schlei ist ein sehr abwechslungsreiches Paddelgewässer, und auch an Schwierigkeiten ist vieles möglich: schon bei mäßigen Winden ( ab 3 bft) werden kräftige Wellen aufgebaut, noch verstärkt durch Yachten. Bei weniger Wind haben wir lediglich die Motorbootswellen, aber man muss meist nicht so nahe an der Fahrrinne paddeln, hat damit also nicht viel zu tun.

Dort, wo die Schlei breit ist, sollten Unerfahrene lieber in Ufernähe paddeln, dort ist es meist flach. Allerdings gibt es steinige Uferbereiche, auch darauf ist zu achten. Wenn man die wichtigsten Vorsichtsregeln beachtet, ist es sehr genußvoll und voller Abwechslung, mit Kanufahren seine Freizeit auf der Schlei zu verbringen!

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Es gibt viele verschiedene Uferformationen: selten Verbau, oft Schilf oder Binsen, flache bis sehr hohe Abbruchkanten, Gehölzufer, Geröll und mitunter auch Strand.

Verkrautung

Von Problemen mit Verkrautungen haben wir noch nichts bemerkt. Es gibt einige flache kleine Buchten, die sommers mit Fadenalgen zuwachsen.

Windanfälligkeit

Wenn es Wind gibt, ist die Schlei dem offen ausgeliefert. Man kann jedoch oft Schutz im Uferbereich finden, denn die Schlei windet sich ja durch die Landschaft, sie ist kein gerader Kanal. Für Anfänger sei es mit 3 bft aber leicht genug.

Umgebungslärm

Es gibt kaum Umgebungslärm,  nur beim Unterqueren der B76 zwischen der Schlei und dem Haddebyer Noor berührt uns der Straßenlärm. Ansonsten ist es ruhig und abschnittsweise sogar richtig still. Es gibt allerdings einige Tage, an denen ab und zu Militärflugzeuge unterwegs sind, um Sicherheit zu produzieren.

Am Wochenende ziehen in Schleimünde hunderte von Segelyachten zur Ostsee und zurück, was durchaus einen gewissen Lärmpegel verursacht.

Motorboote

Teilweise starker Motorbootsverkehr (vor allem Yachten). Da jedoch genug Raum für alle ist, stört es kaum und ist oft spaßig, da es gerade bei ansonsten ruhigem Wetter etwas anderes zu tun gibt als stur geradeaus zu paddeln. Die meisten Freizeitkapitäne halten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Mit Fertigstellung der Marina Olpenitz (mit Ostseezugang) ist damit zu rechnen, dass viele überregionale Eigner aus der Schlei abziehen und sich den Platz direkt an der Ostsee sichern werden, um sich damit die Anfahrt von ihrem Schleihafen bis zur Ostsee zu sparen.

Bootswagen

Bei den meisten Einsetzstellen benötigen wir keinen Bootswagen, außer Stexwig und Fleckeby (Göthebyholm). An den Campingplätzen empfiehlt es sich, einen Bootswagen dabei zu haben (das gilt eigentlich bei fast allen Campingplätzen).

Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufen können wir in Schleswig (alles), in Fahrdorf (Supermarkt, Apotheke, Bank, Schlachter) in Fleckeby (Supermarkt, Bäcker, Tanke) in Kappeln (alles).

Befahrungshäufigkeit

Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass die Schlei komplett in einem Tourismusgebiet liegt. Das bedeutet, es kann zu Engpässen bei Parkplätzen kommen. Auf der Schlei selbst ist Platz für alle. Gleichwohl gibt es natürlich Lieblingspausenplätze, die schnell von Eingeweihten besetzt sind. Wir empfehlen, den frühen Tag zu nutzen wegen der Badegäste, mit denen man sich oft die Parkplätze teilt.

Außerhalb der Hauptsaison ist sehr wenig los auf der Schlei. Naturgemäß sind an den Wochenenden mit gutem Segelwetter viele Segler unterwegs, was nicht weiter stört.

WWR

Es gibt eine ganze Reihe von Campingplätzen und Häfen an der Schlei: in Schleswig, in Wees bei Missunde, in Goltoft, in Bohnert, in Lindaunis, in Karschau, in Winnemark (vor Arnis), in Kappeln (neu 2012) in Olpenitz sowie im Hafen Schleimünde. Ferner gibt es Möglichkeiten, in Jugendherbergen zu übernachten: in Borgwedel und in Kappeln. Am Selker Noor liegt ein Jugendgruppenhaus.

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Der größte Zufluss ist die Füsinger Au, daneben gibt es noch etwas Wasser aus der Koseler Au (bei Bohnert), der Hüttener und der Osterbyer Au (bei Fleckeby) sowie einigen unbenannten kleineren Bächen.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Wir haben keinerlei Wasserstandsregelungen. Die Schwankungen belaufen sich auf 1,0 m plus-minus, das ist also ganz erheblich und hängt stark von den vorherrschenden Winden ab: drückt anhaltender Ostwind viel Wasser in die Schlei und hindert die Zuflüsse am Ablaufen, steigt der Wasserstand rapide an. Nach anhaltendem Westwind läuft viel Wasser aus der Schlei, was zur Folge hat, dass es bei den Verbindungen zwischen Haddebyer Noor und Schlei, unter der Brücke Lindaunis und vor allem in Schleimünde an der Lotseninsel (Ostseeausfluss) zu erheblichen Strömungen kommen kann. 

Bahn & Bus

Eine Bahnverbindung gibt es in Schleswig (Strecke Hamburg, Rendsburg etc. bis Flensburg). Außerdem ist Kappeln durch die Bahnstrecke Kiel-Flensburg ans Eisenbahnnetz angebunden. Die Orte zwischen Schleswig und Lindaunis nördlich der Schlei sind durch den Schleidörfer-Bus relativ gut angebunden.

Zuflüsse

Gewässerkarten zur unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs