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Übersicht - Kurzinfo Ruppiner Gewässer und Rhin

Letzte Änderung: 17. August 2023

Die Ruppiner Gewässer mit dem Rhin stellen eine mögliche Wasserverbindung zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und den Berliner Gewässern dar. Sie führen den Paddler durch Naturschutzgebiete, über kleine und weniger kleine Seen, an kleinen Städten und Dörfern vorbei bis hin nach Oranienburg, das schon ein wenig an das quirlige Berlin erinnert. Hier treffen wir die Havel.

Geographische Lage

Unter "Ruppiner Gewässer" (Brandenburg)  verstehen wir u.a. folgende Fluss- und Seenlandschaften:

  • Rhin unterhalb Zippelsförde
  • Gudelacksee
  • Vielitzsee
  • Möllensee
  • Rhinkanal
  • Zermützelsee
  • Rottstielfließ
  • Tornowsee
  • Tetzensee
  • Molchowsee
  • Ruppiner See
  • Bützsee
  • Wustrauer Rhin
  • Alter Rhin
  • Fehrbelliner Kanal
  • Bützrhin
  • Kremmener Rhin
  • Ruppiner Kanal

Der Wasserwanderer findet diese Gewässer auf halber Strecke zwischen Berlin und den Müritzgewässern.

Info Rheinsberger Rhin:

Der Rheinsberger Rhin vom Grienericksee bzw Wehr Mühlenstraße (Obermühle) ist behördlich gesperrt. Er ist nur ausnahmsweise mit Kajaks vom 16.6. - 31.10 flussabwärts befahrbar unter der Voraussetzung, dass die Strecke freigegeben wurde (oft Wassermangel, Pegel- Infotelefon 033082-40716); daher ist eine Tour nicht langfristig planbar, Voraussage hier meist 5 Tage. Kanushuttle für die Strecke ggf. möglich, bitte örtliche Kanuvermieter ansprechen. Achtung: Canadier (Stechpaddel) absolut verboten!! Der Wasserdurchlass am Wehr Mühlenstraße richtet sich nach dem Wasserstand des Grienericksees: dort steht das Wasserschloss von Rheinsberg auf Eichenpfählen, diese dürfen nicht trocken stehen, da sie ansonsten verrotten würden.

Wer einen guten Anwalt in der Familie hat, sollte gegen das Canadier-Verbot klagen. Es ist unserer Ansicht nach durch nichts begründbar.

Update 2023: die Befahrung des Rhins ist nun auch noch kontigentiert worden, womit die örtlichen Kanuvermieter die Nutzung noch mehr als bisher kontrolieren, zumal einige von ihnen auch noch als Ranger eingesetzt wurden. 

Befahrungsregelungen

Auf den genannten Gewässern existieren zur Zeit keine einschränkenden Befahrungsregelungen für Kanus. Die Bestimmungen für die Befahrung von Bundeswasserstraßen und Landeswasserstraßen sind einzuhalten.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise auf den Ruppiner Gewässern führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Zippelsförde · Lindow · Zermützel · Stendenitz · Heidehaus · Molchow · Alt Ruppin · Neuruppin  · Lanke · Treskow · Gnewikow · Karwe · Wustrau · Fehrbellin · Alt Friesack · Hakenberg · Linum · Kremmen · Sachsenhausen · Oranienburg

Befahrbare Flusslänge

Von Lindow bis Oranienburg paddeln wir etwa 65 Kilometer. Auf diesen Gewässern sollte man sich aber gerne mehrere Tage Zeit nehmen, es gibt auf unzähligen Neben-Wasserwegen sehr vieles zu entdecken.

Strömung / Gefälle

Außer dem Wustrauer Rhin (im Frühjahr und nach viel Regen) ist kaum mit nennenswerter Strömung zu rechnen, d.h., man kann seine Touren bequem nach anderen Gesichtspunkten planen.

Windanfälligkeit

Brandenburg ist ein relativ windreiches Land, auf den Seen ist es daher mitunter recht windig. Die Kanäle (Rhin) sind größtenteils windgeschützt.

Verkrautung

Nur im Wustrauer Rhin ist mit ernsteren Verkrautungen zu rechnen, aber er wird gekrautet. Ende August ist daher dort mit Krautbalken zu rechnen, die etwas mühsam zu umtragen sind.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Unsere Kanutour unterbrechen folgende Hindernisse: Schleuse Altruppin, Schleuse Altfriesack, Mühlenwehr Wustrau (zum Wustrauer Rhin), Schleuse Hakenberg (wenn wir den Alten Rhin Richtung Fehrbellin bzw. eine Rundtour um Altfriesack paddeln), die Schleusen Hohenbruch sowie die Tiergartenschleuse auf dem Ruppiner Kanal in Richtung Berlin

Hier finden Sie Schleusenzeiten sowie Kontaktdaten

Alle genannten Schleusen sind mit einer Lorenbahn ausgerüstet.

Bei der Schleuse Altfriesack kann links vorher in das Mühlenfließ hinein gepaddelt werden, es gibt gute Umtragemöglichkeiten (Neu 2013).

Schwierigkeitsgrad

Die hier beschriebenen Gewässer sind allesamt für Anfänger geeignet, auf den Seen bzw. bei Motorbootsverkehr ist die übliche Vorsicht geboten. Wir haben es praktisch mit stehenden Gewässern zu tun, abgesehen vom Wustrauer Rhin je nach Wasseranfall.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Die Ufer sind weitgehend natürlich bewachsen, oft wild und urwüchsig. Es gibt nur wenige Kilometer, die nach Instandsetzungsarbeiten noch etwas kahl sind. Der Bewuchs wird sich aber auch hier bald wieder einstellen. (Es werden permanent derartige Ausbesserungsarbeiten durchgeführt, etwa im Sinne von "Wanderbaustelle").

Befahrungshäufigkeit

Die Ruppiner Gewässer sind bislang noch sehr wenig befahren, wohl weil sie zu wenig bekannt sind und kaum traditionelle Infrastruktur wie an der Müritz vorhanden ist. Um Neuruppin herum gibt es Seglerverkehr.

Umgebungslärm

Da die Gegend fast menschenleer ist und keine Hauptstraßen an den Gewässern entlang führen, ist es oft sehr still. Eine kleine Ausnahme bildet die Autobahn nahe Fehrbellin, aber der Lärm betrifft nur kurze Abschnitte.

Motorboote

Es gibt Motorbootsverkehr, Ausnahme: Wustrauer Rhin und Tornowsee mit Rottstielfließ. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 9 km/h auf Fluss / Kanal, 12 km/h auf Seen und wird kaum wesentlich überschritten. Da wir keinen Durchgangsverkehr zur Müritz haben, ist der Motorbootsverkehr eher schwach und wird es wohl auch bleiben.

Auf dem Ruppiner Kanal erledigt sich der Motorbootverkehr in naher Zukunft von selbst, da durch leichte Übertretung der Höchstgeschwindigkeit manchmal die Böschung rutscht. Dadurch wird die Wassertiefe in diesem schmalen Kanal, die eigentlich 1,0 Meter betragen soll, immer weiter herab gesetzt. Das hat zur Folge, dass größere Motorboote kaum noch fahren können.

Bootswagen

Einen Bootswagen benötigen wir beim Umsetzen am Mühlenwehr in Wustrau, 160 Meter sind zu überwinden. An den Schleusen können und sollten wir uns nach den Schleusenzeiten richten. Umtragen haben wir nur an den beiden Schleusen Hohenbruch und Tiergarten kennengelernt, dort gibt es jeweils eine gut zu bedienende leichte Lore.

Sollten wir in Altfriesack das Mühlenfließ statt der Schleuse nutzen, was sehr zu empfehlen ist, steht uns eine neue Lore zur Verfügung.

Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufsmöglichkeiten finden wir nur in Lindow/Mark, Rheinsberg, Alt-Ruppin, Neuruppin, Wustrau und Kremmen. Daher ist eine gewisse Planung unerlässlich. Ist unser Zielort Oranienburg, finden wir dort alle Versorgungsmöglichkeiten.

WWR

Wasserwanderrastplätze befinden sich hier:

  • Campingplatz "Weißer Sand" in Lindow am Gudelacksee
  • am Tornowsee / Rottstielfließ ein Campingplatz des CUR
  • am Zermützelsee den Campingplatz Stendenitz (CUR) und den Campingplatz Rehwinkel
  • am Alten Rhin bei der Kanustaion Rhinpaddel
  • beim Kanuverein Neuruppin
  • den Campingplatz Schulz (Silke Jachting) in Wustrau (auch für Gruppen)
  • Biwakplatz mit Chemieklo in Altfriesack, Sanitär etwas entfernt
  • den WSV "Möwe" in Oranienburg
  • im Schlosshafen in Oranienburg (neu 2014)

Der Campingplatz in Wustrau erfordert einen Bootswagen für die 200 Meter von der Badestelle aus, wo man gut anlanden kann. Macht man den sehr zu empfehlenden Abstecher nach Linum, kann man beim dortigen Wirt der "Teichlandschaft" zelten, Sanitär vorhanden. 

Wenn man die Wustrauer-Rhin-Rundtour paddelt, kann man in Tarmow in einen kleinen Kanal umsetzen und erreicht den 2021 neu eingerichteten Biwakplatz an der Badestelle am Baggersee.

Auch auf dieser Tour liegt der Rastplatz bei Langen, wo wir an einem Schwimmsteg bequem anlanden, Rast einlegen oder sogar für eine Nacht zelten können. Es gibt eine Komposttoilette.

Eine weitere Rastmöglichkeit ist nahe Linumhorst entstanden, ebenfalls mit Schwimmsteg.

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Die Kanutour zu den Ruppiner Gewässern kann von der Müritz (Mecklenburgische Kleinseenplatte) aus begonnen werden, wenn man bereit ist, sich mit einem Kanushuttle auf dem Abschnitt von Rheinsberg bis Zippelsförde umsetzen zu lassen (Der Rheinsberger Rhin ist nur mit Kajaks, nur von 16.6.-31.10. und nur bei gutem Wasseraufkommen befahrbar, amtliche aktuelle Informationen unter Tel. 033082-40716). Andersherum über die Obere Havel  kann man ebenfalls gut paddeln, auch von den Berliner Gewässern sowie den gesamten anderen brandenburgischen Gewässersystemen aus.

Die Elbe ist angeschlossen und auch die Oder, ebenso die polnischen Gewässer. "Rhinkanal" (zur Dosse) und Havelländischer Hauptkanal stellen dabei einige Schwierigkeiten parat. Weiter südlich über die "Havelländische Fluss- und Seenlandschaft" geht es besser, die daraus resultierenden Rundtouren sind aber auch weitaus ausladender.

Bahn & Bus

Bahnhöfe gibt es in:

  • Rheinsberg
  • Lindow
  • Alt Ruppin
  • Neuruppin
  • Altfriesack
  • Kremmen
  • Oranienburg
  • Berlin (S - Bahn)

Gewässerkarten zur unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs