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Übersicht - Kurzinfo Stör

Letzte Änderung: 30. Mai 2023

Die Stör fließt zwischen Arpsdorf und Kellinghusen als sehr lebendiger Kleinfluss durch einsame Natur in der schleswig-holsteinischen Geest. Er bietet beim Wasserwandern immer wieder kleine Überraschungen. Der Abschnitt der Stör zwischen Kellinghusen und der Mündung in die Elbe hat dagegen einen völlig anderen Charakter: durch Tideneinfluss der Nordsee ist es möglich, zwischen Itzehoe und Kellinghusen hin- und her zu paddeln, ohne gegen Strömung an paddeln zu müssen. Ab Kellinghusen ist die Stör eingedeicht. Viele Wasservögel nutzen die Störniederungen zum Rasten und Brüten. Als Besonderheit bietet die Stör einen Anschluss an das wildromantische Breitenburger Moor bei Itzehoe, das dem Naturfreund besondere Erlebnisse vermitteln kann und auch wegen seiner Stille sehr geschätzt ist.

Achtung Aktuell

Achtung: durch weitere Renaturierungsmaßnahmen in den Jahren 2021 / 22 ist der Oberlauf zwischen Arpsdorf und Willenscharen noch anspruchsvoller zu paddeln: alle geraden Abschnitte sind verändert worden. Es wurden an etlichen Stellen in den neuen Kurven Pfähle gerammt und gelegentlich auch Totholz eingebaut. Dieses ist bei guten Wasserständen kaum sichtbar. Es ist also Vorsicht geboten, und Boote mit deutlichem Kiel sind dadurch sehr kentergefährdet. Es wurden teilweise auch Steine eingebaut.

Geographische Lage

Die Stör (Schleswig-Holstein) fließt vom holsteinischen Geestrücken bei Neumünster bis in die Wilstermarsch, wo sie nordwestlich von Hamburg in die Elbe mündet. Dabei durchfließt sie Neumünster und streift die Städte Kellinghusen und Itzehoe.

Befahrungsregelungen

Das Paddeln der Stör mit dem Kanu ist das ganze Jahr über uneingeschränkt erlaubt, aber: ab Pegel Rensing etwas oberhalb von Kellinghusen sind wir auf einer Bundeswasserstraße (speziell Seeschifffahrtsstraße) unterwegs, es gelten die einschlägigen Bestimmungen. Sie finden sie hier: Gesetzliche Bestimmungen für Wasserstraßen.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise auf der Stör führt Sie an folgenden Orten und Städten vorbei:

Arpsdorf · Willenscharen · Rosdorf · Kellinghusen (Stadtporträt und Sehenswürdigkeiten) · Wittenbergen · Breitenberg · Münsterdorf · Itzehoe (Stadtporträt und Sehenswürdigkeiten) · Beidenfleth · Wewelsfleth

Befahrbare Flusslänge

Üblicherweise setzt man in Arpsdorf ein. Von hier bis zur Einmündung in die Elbe kann man ca. 68 Kilometer paddeln. Oberhalb von Arpsdorf kann eine Kanutour auf der Stör je nach Wasserstand wegen der Anwesenheit vieler Steine zu einer Materialschlacht ausarten. Das ist im Sommerhalbjahr nicht zu empfehlen.

Strömung / Gefälle

Vom Oberlauf bis etwa Willenscharen hat die Stör ein deutliches Gefälle und folgedessen eine gute Strömung zwischen 3- und 4 km/h. Ab Willenscharen wird die Stör breiter, die Strömung nimmt ab und ist von Kellinghusen ab sogar tidenabhängig. Man kann zeitweise ein stehendes Gewässer genießen (wenn die Tide umspringt) und ansonsten mit ablaufendem Wasser in Richtung Mündung paddeln und mit Flut wieder zurück.

Windanfälligkeit

Unterhalb Kellinghusen ist man eventuellem Westwind ziemlich schutzlos ausgeliefert, das sollte man bei seinen Planungen immer berücksichtigen. Ab hier befindet man sich in Marsch-ähnlicher Gegend, und die Westküste ist nahe. Aber auch vorher kann es schon mal recht unangenehm werden, wenn der Wind im Frühjahr oder Herbst aus nördlichen Richtungen bläst.

Verkrautung

Bis Kellinghusen ist mit normaler Verkrautung zu rechnen, 1 mal jährlich wird gekrautet.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Von Arpsdorf bis Willenscharen hat die Stör durch Renaturierungsmaßnahmen wieder ein weitgehend natürliches Ufer erhalten. Später hat die Stör weitgehend durch Pfähle befestigtes Ufer. Die Landwirtschaft reicht meist bis ans Ufer, entfernt gibt es Wald. Unterhalb Kellinghusen besteht die Uferbefestigung meist grober Schüttung, aber es gibt teilweise auch Pfähle. An manchen Stellen haben wir auch im eingedeichten Abschnitt Uferabbrüche und Sandbänke, wo der Fluß sich sein eigenes Bett wieder zurück zu holen versucht.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Zwischen Padenstedt und Rosdorf wurden die Wehre abgebaut bzw. außer Betrieb gesetzt. Die Regulierung erfolgt durch 2009 neu eingebaute Kurven und Hindernisse in Form von Baumstämmen, die eine neue Gewässerdynamik in Gang gesetzt haben. Es gibt jetzt sogar Prallhänge, und möglicherweise werden sich im Laufe der Zeit zusätzliche Kurven dort bilden, wo man die Baumstämme in die Stör gelegt hat.

An der Unbefahrbarkeit der Stör oberhalb von Arpsdorf hat sich jedoch nichts geändert. Wer unbedingt so etwas wie "Wildwasser" braucht, sollte hier mal im zeitigen Frühjahr schauen...Für "normale" Wasserwanderer wäre es eine Materialschlacht, die Sohlgleiten bei Ehndorf und Padenstedt zu paddeln.

Bootswagen

Ein Bootswagen ist nicht erforderlich.

WWR

Es gibt keinen Wasserwanderrastplatz, ersatzweise lässt die Gemeinde Breitenberg kleine Gruppen (bis 5 Zelte) neben dem Sportplatz übernachten (Tel.04822-70146). Außerdem wäre das Bootshaus der Itzehoer Wasser-Wanderer und des Itzehoer Kanu-Clubs (04821-952020) eine schöne Übernachtungsmöglichkeit. Zelten kann man dort ebenfalls.

Einkaufsmöglichkeiten

Gute Einkaufsmöglichkeiten bestehen in Kellinghusen und Itzehoe, zwischendrin ist einkaufen kaum möglich. Eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Wewelsfleth, wo wir auch eine Post und sowie einen EC-Automaten finden.

Befahrungshäufigkeit

Die Stör wird relativ wenig befahren, unterhalb Kellinghusen sehr wenig.

Motorboote

Motorbootsverkehr ist ab Pegel Rensing (kurz oberhalb von Kellinghusen) erlaubt, jedoch wegen Wassertiefen und Sandbänken wird die Stör von Motorbootfahrern kaum genutzt. Erst ab Itzehoe gibt es ein wenig Motorbootsverkehr und selten sogar Berufsschiffahrt.

Umgebungslärm

Außerhalb der Städte ist es ruhig, streckenweise sogar richtig still. Es führt keine Bundesstraße parallel zur Stör.

Schwierigkeitsgrad

Bei stärkerem Wind kann es schwierig werden ab Kellinghusen. Ansonsten ist für die Strecke von Arpsdorf bis Willenscharen gute Bootsbeherrschung nötig. Es gibt viele enge Kurven und künstliche Hindernisse, die zur Renaturierung der Stör verbaut wurden.

Gezeiten

Wasserwandern ist tidenabhängig ab Kellinghusen, einen geeigneten Tidekalender findet man bei den Itzehoer Wasserwanderern

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Zuflüsse sind die Bünzener Au, Höllenau, Aalbek, Rantzau und Bekau im Norden, die Schwaale, die Brokstedter Au, die Bramau / Osterau sowie die Hörner Au aus dem Osten. Es schließen ebenfalls noch die Wilsterau sowie der Breitenburger Kanal an die Stör an. Zum Paddeln eignen sich vor allem die Bramau sowie der Breitenburger Kanal und die Wilsterau.

Dem Küstenpaddler stehen noch die Elbgewässer und damit ebenfalls die linken Nebengewässer der Elbe zur Verfügung, so die Medem, der Hadelner Kanal, die Oste, die Wischhafener Süderelbe, die Schwinge, die Lühe, die Este, die Seeve, die Luhe, die Ilmenau etc. bis hin zum Elbe-Lübeck-Kanal und damit den Lauenburgischen Gewässern. Aber: die Elbe muss dafür eben überwunden (oder genossen) werden... Mit der Hörner Au und dem Breitenburger Kanal (der abschnittsweise sehr ansprechende Natur als Umgebung hat) kann bei entsprechendem Wasserstand (Hörner Au) eine Rundtour durchgeführt werden. Aber auch ein Ausflug in den Breitenburger Kanal bis zum Ende des Moores ist sehr zu empfehlen, hin und zurück sind hier ebenfalls über 15 Kilometer möglich.

Bahn & Bus

Einen Bahnhof gibt es in Bad Brahmstedt, Wrist und Itzehoe. Kellinghusen ist durch Buslienien gut an das Bahnnetz angebunden (Bus nach Wrist). Auch Arpsdorf ist mit Bussen zu erreichen, man sollte hier jedoch gut planen, da hauptsächlich Schulbusse verkehren.

Man bedenke, daß Itzehoe zwar Bahnanschluss hat, aber nur mit Elmshorn (über Glückstadt und Krempe) verbunden ist, nicht jedoch direkt mit der Bahnlinie Neumünster- Hamburg über Wrist.

Zuflüsse

Gewässerkarten zur unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs