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Gewässerbeschreibung Eider (Obere Eider)

Letzte Änderung: 20. Mai 2022

Kanufahren auf der Oberen Eider nach oben

Map data © OSM (License)

Diese Kanutour führt uns auf einem schmalen Kleinfluss in Schleswig-Holstein überwiegend durch Wiesen. Wir paddeln anfangs in einem schönen Tal an wenigen Ortschaften vorbei in Richtung Kiel. Dann schwenkt die Obere Eider nach Westen, um das Viehburger Gehölz auf der Endmoräne "Hornheimer Riegel" bei Kiel zu umfließen und nach Querung des Westensees in den Nord-Ostsee-Kanal zu münden.

Die uns umgebende Landschaft besteht überwiegend aus landwirtschaftlich genutzter Fläche. Es gibt aber auch weite Uferstrecken, in denen wir in extensiv bewirtschafteten Gebieten unterwegs sind, und es gibt einige Naturschutzgebiete. Die letzteren liegen im Bereich Kiels im und um den Schulensee herum. Auch auf dem Westensee und der Eider bei Felde/Brandsbek sind wir zum Teil in einem Naturschutzgebiet unterwegs und haben uns entsprechend zu verhalten.

Von Bissee nach Reesdorf nach oben

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In Bissee ist die erste Einsetzmöglichkeit für unser Kanu, allerdings ist die Eider hier nur 2 Meter breit und meist sehr flach. Einsetzen ist hier also nicht gerade empfehlenswert, höchstens in wasserreichen Sommern oder frühem Frühjahr. Die Ufer sind zunächst noch hoch, man sieht fast nur Böschung. Bald unterfahren wir die Straßenbrücke der Straße Nettelsee - Nortorf. Hier könnte man sein Boot bei geeignetem Wasserstand einsetzen, ein guter Parkplatz ist vorhanden. Die Eider ist hier schon meist 3 Meter breit, allerdings hängt man oft im Buschwerk.

Wir paddeln durch Brügge, was nur bei hohem Wasserstand möglich ist. An der alten Wassermühle können wir nicht mehr einsetzen. Man hat stattdessen einen Treppensteg am "Sandberg" gebaut. Parken muss man aber auf dem nahen Dorfplatz (Marktplatz). Im Ort muss man bei niedrigen bis mittleren Wasserständen mit sehr vielen Steinen rechnen.

Hinter Brüggge wird die Eider tiefer, bis Reesdorf erreicht ist: hier sind wieder viele Steine im Fluss, und im Sommer muss man oft über Kiesbänke treideln. Reesdorf eignet sich aber bei ausreichendem Wasserstand gut für einen Start unserer Paddeltour: zwischen der alten Feldsteinbrücke und der Eisenbahnbrücke setzen wir ein, für das Fahrzeug ist genug Platz hinter der Eisenbahnbrücke am Straßenrand. (Sackgasse, nur wenige Häuser). Allerdings ist die Eider immer noch ziemlich schmal, und es ist mit Büschen und vielen Wasserpflanzen zu rechnen.

Von Reesdorf über Schmalstede bis Flintbek nach oben

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Das folgende Eidertal reicht von Reesdorf / Bordesholm bis an Kiel heran und ist gekennzeichnet durch hohe Buchenbestände rechts und links mit extensiv genutzten Wiesen dazwischen. Von hier bis Techelsdorf weiden Urrinder. Es sind Heckrinder, die auf rückgezüchtete Auerochsen zurück gehen. Ferner werden hier Koniks gehalten, das sind Wildpferde aus Polen. Eine reiche Tier- und Pflanzengemeinschaft belebt das Tal, was sich in einer sehr angenehmen Stimmung bemerkbar macht. Nur das Kieswerk stört ein wenig.

In der Nähe des Kieswerks Schmalstede existieren 2 Brücken und ein Anleger: Diese Stelle sollte man als erste Einsetzmöglichkeit für sein Kanu nutzen, der Wasserstand ist ab hier fast immer "hochsommersicher". Die Zuwegung zu diesen Brücken ist nunmehr durchgängig mit Fahrzeugen befahrbar, sowohl von Techelsdorf als auch von Schmalstede aus. Man hat die Schlagbäume entfernt, der Weg ist mittlerweile öffentlich.

Das erste Stück der Eider direkt unterhalb der Einsetzstelle Schmalstede wurde mit künstlichen Hindernissen versehen, die halbseitig in die Eider hineinragen (Baumstämme, Pfähle etc.). Es wurden auch Kiesbänke aufgeschüttet. Daher ist gute Bootsbeherrschung gefragt, will man den neuen Kurven folgen können. Man hat in den letzten Jahren mehr Buschwerk wachsen lassen, so dass wir mehr als genug Abwechslung haben. Allerdings sind die Durchfahrtsmöglichkeiten schmal. Wir müssen sehr gut auf Stacheldraht achten, der über die Ufer ins Wasser geraten sein kann.

Das Schöne ist , dass das Wasser nicht mehr so schnell abfließen kann wie bisher. Wo die Gefällestrecke endet, können wir wieder einfach paddeln, allerdings gibt es flache Stellen, wo die Eider durch Uferabbrüche breiter und dadurch flacher geworden ist.

Weiterhin paddeln wir durch eine urige Landschaft, einem breiten Tal mit hohen Hängen. Es dominieren sehr feuchte Wiesen, Sümpfe, bewachsen mit Weiden und Birken (oft abgestorben). Kleine Hochmoore liegen hin und wieder direkt unter den Buchenhängen der Talgrenzen, manche werden als Fischteiche genutzt. Wenn man Glück hat, kann man hier eine artenreiche Tierwelt beobachten, vom Schwarzkehlchen über Neuntöter bis hin zum Seeadler ist hier viel zu sehen.

Wir sollten auch weiterhin auf unerwünschte Gegenstände in Ufernähe achten: es gibt alte Drainagerohre (teilweise Metall und Ton), Metallplatten, Stacheldraht und Holzpfähle, die durch Uferausspülungen und Abbrüche frei geworden sind. Je nach Wasserständen sind diese mehr oder weniger sichtbar. Dieses sollten wir an der gesamten Oberen Eider beachten.

Die "Blaue Brücke" ist bisweilen umzutragen, falls das Wasser zu hoch steht. Andererseits gibt es bei Niedrigwasser noch einige wenige steinige Schwälle, dann sind die letzten groben Hindernisse auf diesem Abschnitt überwunden, sofern nicht gerade ein Baum umgekippt ist .

Ein paar 100 Meter vor Flintbek befindet sich im Spätsommer ein Krautbalken, umtragen kann bisweilen sehr mühsam werden. Es folgt die erste Straßenbrücke in Flintbek beim Freibad. Hier befindet sich an der Einsetzstelle eine gute Pausenmöglichkeit.

Von Flintbek bis Schulensee nach oben

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Wir müssen durch eine Sohlgleite paddeln, was einfach ist. Der folgende Abschnitt führt uns durch ein schmales Eidertal. Rechts und links erfreuen wir uns an hohen, bewaldeten Hängen. Hier kann man sehr viele Singvögel beobachten, und obwohl wir durch Flinbek paddeln, ist alles sehr natürlich. Von der Freeweid-Brücke an folgt eine recht steinige Gefällestrecke, wo es so manchen Aufsetzer geben kann und wo Steuerkünste sehr gefragt sind. Für empfindliche Kanus ist dies nur bei höheren Wasserständen zu enpfehlen. Hier stand früher die Flintbeker Mühle, und bei niedrigen Wasserständen wird man hier treideln müssen. Umtragen ist auch möglich, wobei wir links aussetzen und über einen Trampelpfad oder (wenn hier lange niemand war) durch hohes Kraut zur Straße gelangen müssen. Dort müssen wir über den Wanderweg etwa 100 Meter flussabwärts halten und an einer der Anglerstellen wieder einsetzen. Für Kajaks ist es recht unbequem...

Das Eidertal unterhalb Flitbeks ist wieder breiter. Unsere Kanutour führt uns durch recht wilde Landschaft, und wir kommen am Dorf Molfsee vorbei, das hoch an den Eidertalhängen trohnt. Am Ende von Molfsee führt eine Brücke für den Wanderweg über die Eider. Die Eider kurvt hier weiter durch moorige Landschaft, bis wir die Landesstraße L 318 unterqueren.

Hier sind wir nahe am Freilichtmuseum Molfsee. Historische Bauernhäuser, Katen, Mühlen, Werkstätten, Gasthöfe liegen in unmittelbarer Nähe. Anlegen und aussteigen können wir dort leicht, um Pause zu machen, jedoch nicht, um das Freilichtmuseum zu besuchen, da dessen Eingang weit entfernt liegt.

Ab dem Spätsommer behindert ein Krautbalken an dieser Stelle die Weiterfahrt. Er ist jedoch leicht zu umtragen, sofern wenn sich nicht all zuviel Kraut angesammelt hat.

Wir sind nunmehr schon fast am Schulensee. Die Eider ist hier schon etwas breiter, aber im Sommer ziemlich von Büschen zugewuchert. Beide Ufer liegen eigentlich im Schulensee, der hier aber stark verlandet ist, so dass man nur Sumpf und Buschwerk wahrnehmen kann. Dann erreichen wir den offenen Schulensee. Wir befinden uns in einem Naturschutzgebiet, der gesamte rechte Seeteil ist für den Gemeingebrauch gesperrt und für Tiere und Pflanzen reserviert.

Im See müssen wir mittig auf den Eiderkrug zu paddeln. Dort können wir anlegen und einkehren, es gibt einige Lücken im Gebüsch am Ufer rechts von der Eiderausfahrt, wo der Fluss den See verläßt. Für eine Pause können wir auch vorher eine seichte Uferstelle links von uns nutzen. Diese dient hier auch als Einsetzstelle.

Von Schulensee bis Mielkendorf nach oben

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Vom ehemaligen Aalwehr ist nichts mehr zu sehen, wir paddeln einfach am Seeausgang in den weiteren Verlauf der Eider. Das Wasser der Eider fließt weiter an schönen Gärten des Kieler Stadtteiles Hammer vorbei. Anfangs haben wir sogar einen recht steilen Hang am rechten Ufer, in dem es auch Eisvogelniströhren gibt. Bei sommerlichen Wasserständen müssen wir hier auf Steine aufpassen, meistens ist es in der Flussmitte am besten. Aufwärts paddeln ist bei relativ niedrigem Wasser hier nicht möglich, allerdings kann auf festem Grund getreidelt werden. 

Wir gelangen an eine etwa 90 Meter lange Sohlgleite, wo wir rechts aussetzen und etwa 100 Meter umtragen müssen. Achtung: es liegen an etlichen Uferstellen Betonteile ( so etwas wie Rasengitter), und es stehen Pfähle oftmals im Abstand vom Ufer im Wasser. Wo wir wieder einsetzen befindet sich auch das Freibad Hammer, die letzte Flussbadeanstalt Kiels.

Die folgenden drei Kilometer paddeln wir durch eine schöne Naturlandschaft, die uns vergessen lässt, dass Kiel so nahe liegt. Weiden hängen über dem Wasser, die Ufer sind mit Igelkolben, Schwertlilien und Weidenröschen bewachsen. Wir passieren die Fußgängerbrücke des Eiderwanderwegs bei Mielkendorf. Kurz darauf paddeln wir unter der Autobahn 215 - Brücke hindurch. Dann sind wir in Mielkendorf, wo es eine gute Einsetzstelle mit einem in der Höhe abgestuften Steg gibt. 

Von Mielkendorf bis Hohenhude nach oben

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Von der Einsetzstelle Mielkendorf aus kurvt die Eider wieder mehr als vorher. Wir haben sogar anfangs recht breite Uferrandstreifen mit einigen Gehölzen an den Ufern. Vor der Straßenbrücke in Schönhagen kann im Spätsommmer eine Krautsperre angelegt sein, die wir dann umtragen oder anderweitig bewältigen müssen.

Ein kurzes Stück später müssen wir an der Steinfurter Mühle umsetzen. Zum Aussetzen gibt es keinen Steg mehr (Stand: 2017), sondern Rasensteine. Das Restaurant Steinfurter Mühle wurde leider 2016 geschlossen, da der Pachtvertrag abgelaufen war . Die Umtragestrecke von etwa 100 m führt uns über eine schmale Straße, die an den warmen Wochenenden schon mal viel befahren sein kann. Es ist also Vorsicht angebracht. Das Wiedereinsetzen ist eine steinige Angelegenheit, aber wenn man Glück hat, kann man hier Eisvögel treffen.

Ab der Wegebrücke an der Steinfurter Mühle beginnt das "Naturschutzgebiet Ahrensee und nordöstlicher Westensee". Dieser Link führt zum offiziellen Text der Schutzverordnung durch das Landesumweltamt Schleswig Holstein. Wir bitten unsere Leser, sich umfassend über die Einschränkungen zu informieren. Die genaue Lage erfahren Sie auf dieser interaktiven Karte, die das Bundesamt für Naturschutz bereit stellt.

Bei hohem Wasseraufkommen geht es jetzt mit recht flotter Strömung zur Sache, was Anfänger in einem Canadier schon mal etwas überfordern könnte, da die Kurven sehr eng sind. Aber mehr als Baumberührung kann kaum passieren. Das letzte Stück bis zur Einmündung in den Westensee (gut 2 km) paddeln wir durch ein sehr schönes breites Tal zwischen Hohenhude und Marutendorf. Die Eider ist relativ schmal, im Sommer noch schmaler durch zunehmenden Schilfwuchs. Mit einem Doppelpaddel kann es hier schon mal etwas unbequem werden, weil man am seitlichen Kraut hängen bleiben kann. Der Verlauf der Eider ist hier sehr reizvoll. 

Dann paddeln wir am Wanderweg von Hohenhude nach Gut Marutendorf vorbei, wobei wir eine niedrige Brücke je nach Wasserstand und Bootshöhe entweder zu unterfahren oder zu umtragen haben. Da wir uns hier an einem öffentlichen Wanderweg befinden, ist es möglich, das Umtragen auch zu einer Pause zu nutzen (ansonsten herrscht Uferbetretungsverbot, siehe Gesetz zum Naturschutzgebiet).

Bei der Gelegenheit sollten wir uns vergegenwärtigen, dass hier vor dem Bau des historischen Eiderkanals noch der Westensee war, der Wasserstand also etwa 0,75 m höher lag. Da muss der Westensee bis zur Steinfurter Mühle gereicht haben, zumindest bei frühlingshaften Wasseständen.

Der Westensee nach oben

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Der wunderschön mit Kiefern- und Mischwald umstandene Westensee ist Privatbesitz, wir dürfen ihn auch deshalb nur zur Durchfahrt beim Kanuwandern nutzen, nicht nur wegen des Naturschutzgebiets (laut Landeswassergesetz Schleswig-Holstein). Dabei sollen wir am rechten Ufer mit mindestens 50 Metern Abstand vorbei paddeln. Der Wald dort steht ebenfalls unter Naturschutz und ist wegen eines Seeadlerhorstes auch für Wanderer gesperrt. Wir dürfen dort also nicht anlegen und Pause machen. Wenn wir uns relativ rechts halten, sehen wir in der Ferne Fischnetze, dort ist der Ausfluss der Eider aus dem Westensee. Zum noch weiter rechts gelegenen Ahrensee dürfen wir nicht hinüber paddeln.

Am Ausgang aus dem Westensee ist die Eider etwa 12 m breit. Da wir uns noch immer im Naturschutzgebiet befinden, dürfen wir die Ufer nicht betreten. Das Naturschutzgebiet reicht etwa 500 Meter in die Eider hinein. Das wird leider erst an dessen nördlichem Ende durch ein gelbes Schild angezeigt.

Links kommt bald der Ort Brandsbek / Felde, rechts ein idyllischer Mischwald auf Sandboden und davor eine schmale Wiese, auf der fast immer Wildgänse grasen und rasten. Ab und zu fliegt ein Seeadler über uns oder versucht, mit seinen gewaltigen Fängen Beute zu greifen.

Von Brandsbek bis Achterwehr nach oben

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Mit etwas Strömung paddeln wir nun an Brandsbek vorbei, wo es direkt hinter der Fußgängerbrücke einen guten Pausenplatz gibt. Bis zum Bahnhof sind es von hier aus über den Wanderweg nur 200 Meter Fußweg. Das erscheint uns besonders für Faltbootfahrer interessant zu sein. (Anmerkung: da die Strömung hier gering ist, kann man bis zum Ende der Oberen Eider am NOK, also der ehemaligen Schleuse Strohbrück und wieder hierher zum Bahnhof zurück gelangen).

Bald paddeln wir unter einer Eisenbahnbrücke hindurch auf das Gut Klein Nordsee zu. Die Eider erfreut das Auge hier durch schönen Uferbewuchs: alte Erlen stehen dicht an dicht, und mache von ihnen werden deutlich sichtbar von den Buntspechten und Schwarzspechten genutzt, von denen es hier viele gibt: manchmal gibt es mehr Loch als Erle...

Vorbei an dem Gut, auf dem die Kieler Stadtmission geistig Behinderte betreut, paddeln wir nach Achterwehr, wo der Fluss die Bundesstr. 202 kreuzt. Wir kommen an einem schön gestalteten Reethaus vorbei, hier gibt es einen Kanuverleih /Kajakverleih. Dann wird die Eider prötzlich breiter, rechts liegt der ehemalige Kornhafen von Achterwehr. Hier beginnt der Eider-Ring-Kanal, der auch Achterwehrer Schifffahrtskanal genannt wird. Kleine Schiffe mit Korn konnten hier früher beim Speicher Achterwehr (der heute noch steht und in dem der "Kanuverleih Achterwehr" untergebracht ist) das Getreide entladen, das sie von den um den Westensee liegenden Gütern Marutendorf, Westensee, Wulfsfelde sowie Deutsch-Nienhof geladen hatten. Von hier aus konnten dann etwas größere Schiffe mit bis zu 2 Meter Tiefgang bis zur Schleuse Strohbrück fahren und von dort aus weiter durch den Eider-Kanal (später durch den Nord-Ostseekanal) nach Kiel oder Rendsburg.

Von Achterwehr bis zur alten Schleuse Strohbrück. nach oben

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An dieser Stelle befindet sich eine gut ausgestattete offizielle Kanu-Einsetzstelle mit großem kostenlosen Parkplatz. 

Der folgende Kanal ist Wind geschützt, sehr romantisch und für Tagestouren vor allem bei Mietboot-Fahrern sehr beliebt. Es gibt eine recht große Artenvielfalt an Wasservögeln, und es gibt Eisvögel, die in den Uferhängen gute Nistmöglichkeiten finden. Sogar eine Schildkröte trafen wir hier, sich auf einem Erlenstumpf sonnend.

Leider sind wir viel zu schnell bei der Alten Schleuse Strohbrück angelangt, wo unsere Kanutour endet. Seit etlichen Jahren werden hier keine Sportboote mehr die 7 Meter tiefer zum Nord-Ostsee-Kanal geschleust, was Ruhe auf dem Eider-Ring-Kanal gebracht hat, da es fast keinen Motorbootsverkehr mehr gibt, von sehr wenigen Anglern abgesehen. Nur den nötigen Wasseraustausch hat man bisher leider vergessen, was im Spätsommer zu unangenehmen Gerüchen führen kann, falls es längere Zeit nicht regnet.

Zum Abholen des Kanus benötigt man hier einen Bootswagen, die Strecke bis zur Haltemöglichkeit mit einem Fahrzeug ist etwa 150 Meter lang, bis zum Parkplatz 250 Meter.

Alte Schleuse Strohbrück nach oben

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Bei der Alten Schleuse Strohbrück könnten wir in den Flemhuder See umsetzen, wenn wir von dort aus den NOK befahren möchten. Aber ansonsten ist der See gesperrt, da er gelegentlich für Baggerarbeiten zwecks Ausräumung des NOK's genutzt wird. Dann liegen hier Spülbagger, die aus riesigen Schuten Baggergut herausspülen, das aus dem Kanal stammt. Das Baggergut, meist Kies, wird dann auf umliegende Spülfelder gepumpt und lagert sich dort ab. Da das lange nicht mehr passiert ist, gibt es hier eine interesante Tierwelt zu beobachten, aber nur zu Fuß. Überhaupt ist dieser Landschaftsteil sehr interessant, da man hier noch nachvollziehen kann, wie groß der Höhenunterschied zwischen NOK und Eider ausfällt. Es gibt eine regelrechte Insel zwischen Eider-Ring-Kanal und dem Flemhuder See, die Gewässer weisen einen Höhenunterschied von 7 Meter auf. Die Insel ist zudem beim Bau des Eider-Ring-Kanals zu einem Hügel aufgeschüttet worden, was den Reiz, zusammen mit der üppigen Bewaldung, noch erhöht.

Zwischen Eider-Ring-Kanal und Flemhuder See nach oben

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Hier kann man nach ausgiebigem Kanuwandern sehr gut faulenzen, auf irgendwelchen Rasen- oder Wiesenflächen herumliegen oder sich die Beine vertreten. Manchmal ist es schon etwas überlaufen, wenn man Pech hat. Da in der Nähe ein offizieller Parkplatz ist, kann man hier auch gut einsetzen und seine Kanutour von hier aus starten. (Von der Pforte zum Grundstück der ehemaligen Schleuse ca. 150 Meter bis zum Einsetzen, das Auto auf dem weitere 100 Meter entfernten Parkplatz abstellen). Von Land aus erreicht man diese Einsetzstelle, indem man von Landwehr / Fähre aus parallel in Westrichtung den Kanal entlang fährt. Die Straße im Ort, die zur Alten Schleuse führt, heißt "Holm".

Nord-Ostsee-Kanal nach oben

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Wer weiter zum Rest der Oberen Eider bei Rendsburg und der folgenden Unteren Eider paddeln möchte, ist auf den Nord-Ostsee-Kanal angewiesen. Bis Rendsburg sind es etwa 20 Kilometer, wobei man nach 14 Kilometern auf der nördlichen Seite bereits wieder natürliches Ufer hat - man ist in den Eiderseen (Schirnauer See, Borgstedter See, Audorfer See und Obereidersee). So paddelt man auch rechts der Rader Insel entlang, die durch den Durchstich des NOK im Zuge der ersten Erweiterung 1907 entstanden ist. Die Befahrung des NOK kostet zur Zeit 6,- Euro, die nur an den Schleusen entrichtet werden könnnen. (Update 2019: die Gebührenzahlung für die Sportschifffahrt wurde ausgesetzt. Niemand weiß, wie lange es dauern wird).

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