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Gewässerbeschreibung Osterau - Bramau

Letzte Änderung: 28. August 2019

Kanufahren auf der Osterau - Bramau nach oben

Map data © OSM (License)

Die Osterau in Schleswig-Holstein durchfließt ziemlich schnell als kleiner, stark mäandrierender Fluss zunächst sandige Waldgebiete. Sie wird auch vorübergehend ein Wiesenfluss, der sich nach 12 Kilometern in der Innenstadt von Bad Bramstedt mit der Hudau zur Bramau vereinigt.

Die sehr kurze Hudau ist ein Zusammenfluss von Ohlau und Schmalfelder Au. Als Bramau fließt dieses Gewässer aus der Stadt mit viel Gefälle heraus, wird zum reinen Wiesenfluss mit ganz kleinen Waldabschnitten. Hinter Wrist ist er eingedeicht und fließt durch Moor und marschähnliche Landschaft nach weiteren 14 Kilometern in die Stör. In Bad Bramstedt ist es möglich, sich Kanus zu mieten.

Stand 2018: Es gibt auf der Osterau und Bramau sehr viel mehr Baum- und Buschhindernisse als gewohnt. Für Anfänger ist sie nicht mehr geeignet.

Weide-Bass bis Bimöhlen nach oben

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Wir finden die Einsetzstelle in Weide-Bass an der Brücke, über die der Weg von Hof Weide über Bass nach Großenaspe führt. Hier, unterhalb vom Wildpark Eekholt, gibt es keine Befahrungsregelungen mehr wie oberhalb wegen des Wildparks Eekholt. Allerdings sollte man bedenken, das man besser über die vielen Steine, Bäume und alten Wehrteile kommt, wenn genügend Wasser vorhanden ist. Der Pegel im Bad Bramstedt sollte Mittelwasser anzeigen. Die beste Zeit wäre also bis Ende Mai oder nach verregneten Sommerabschnitten.

An der Einsetzstelle können einige Fahrzeuge abgestellt werden, das Einsetzen erfolgt über eine flache, sandige Uferpartie. Es folgt gleich unter der Brücke eine steinige Schwallstrecke. Da flotte Strömung herrscht, bleibt nicht viel Zeit, die schöne Waldumgebung zu genießen. Man hat zu tun.

Die Osterau zeigt sich hier für die nächsten Kilometer als unbegradigter Fluss in stark gegliederte Landschaft, in der viele Bäume dominieren und Wiesen eher als kleine Auflockerungen wirken. Es ist fast überall schattig. Erlen säumen die Uferbereiche, vor allem in den zahlreichen Kurven. Ihre abgeschabten Wurzeln zeugen von unvollendeten Fahrkünsten verschiedener Wasserwanderer.

Wenn wir hier im Sommer unterwegs sind, haben wir es oft mit Baumhindernissen, Sand- und Kiesbänken, Steinen und verfallenen Wehren zu tun. Das Wasser ist meist so flach, dass man bequem darin wandern könnte. Bisweilen ist treideln angesagt. Es blühen wahre Teppiche vom "Flutenden Wasserhahnenfuß", der Tannenwedel - artige Grundstrukturen besitzt, aber auch richtige Blätter, die weiß-gelbe Blüten tragen. Sehr viele Prachtlibellen sowie Gebirgsstelzen sind im Bereich der Osterau unterwegs.

Ein paar Kilometer vor Bimöhlen wird die Osterau erst einmal wieder zum Wiesenfluss, aber meist mit schattigen Ufern. Sie erweist sich als mehr oder weniger stark verkrautet, und ab und zu hindern uns Sandbänke, Büsche, Steine und auch umgestürzte Bäume. Es gibt immer gut zu tun, wenn man die Osterau paddelt.

Die erste Brücke vor Bimöhlen lässt uns einen Wirtschaftsweg queren, hier könnten wir gut pausieren. Es kommt eine neue Fußgängerbrücke in Sicht, ein paar 100 Meter weiter schon die Straßenbrücke im Ortskern von Bimöhlen. Hier befindet sich ein Holztreppenanlegesteg, man kann sehr gut pausieren.

Bimöhlen bis Bollbrücke nach oben

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Vom Ortskern abwärts paddeln wir in Richtung Autobahnbrücke an Privatgrundstücken vorbei. Eine Art Fischtreppe ist zu überwinden, wir müssen sie links umtragen (ca. 40 Meter). Auf manchen Gewässerkarten oder Gewässerbeschreibungen findet man "kann durchfahren werden": wenn der Wasserstand hoch ist, wenn man ein kurzes, wendiges Kanu hat und Wildwassererfahrung, ist es möglich - wenn nicht, sollte man es lassen, sonst kann es leicht zu Schäden an Mensch und Material oder wenigstens zum "Badetag" führen. Die Kehren zwischen den Findlingen sind einfach sehr kurz.

Schnell ist die niedrige A7-Unterquerung erreicht, bei niedrigem Wasser ist hier mit Kiesbänken zu rechnen. Direkt an der Autobahnbrücke auf der Westseite hat der Bimöhlener SV (auch Kanuverein) sein Zuhause. Man bietet hier Übernachtungsmöglichkeiten per Zeltwiese oder Luftmatratzenlager an. Hinter der Autobahn ist wieder schönster Wald, teilweise sogar mit etwas Steilhang. Hier brüten Eisvögel, was man an den sandigen Röhren erkennen kann. Die Osterau kurvt fleißig im wahrsten Sinne über Stock und Stein, leider trübt der hier sehr aggessive Lärm der Autobahn etwas zu sehr die Stimmung. Aber das Auge wird wirklich durch schönste Landschaft verwöhnt. Hindernisse sind allgegenwärtig, aber die größten Bäume wurden aus dem Weg gesägt, sonst wäre bald kein Paddeln mehr möglich.

Etwa einen Kilometer unterhalb der Autobahn liegt nördlich der Osterau die Siedlung Karkendamm, abseits der Osterau gibt es einige verwilderte Teiche. Um einen sehr idyllischen Pausenplatz im Wald nutzen zu können, kann an einem seichten Ufer angelegt werden, es gibt sogar Holzbänke.

Wir nähern uns Bad Bramstedt, die (etwa 2010) neue Brücke der Umgehungsstraße B206 überspannt das gesamte Niederungstal der Osterau. Kurz darauf sind wir wieder an einem Wald, hier befindet sich das alte Waldbad von Bad Bramstedt. Der kleine aber sehr natürlich wirkende Ort wird heute "Rügerpark" genannt. Wir können sowohl links als auch rechts anlegen. Offiziell darf der Rügerplatz auch als Grillplatz genutzt werden. Die "Bollbrücke", eine schöne Holzkontruktion, überspannt hier für einen Fahrrad - und Fußweg die Osterau. Dieser schöne Pausenplatz bietet uns eine Liegewiese, aber auch Schattenplätze bei starker Sonneneinstrahlung. In der Nähe liegen Reste eines Hügelgrabs.

Bollbrücke bis Bad Bramstedt nach oben

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Einen knappen Kilometer abwärts paddeln wir in unserem Kanu in sehr natürlicher Umgebung. Man denkt nicht, in Stadtnähe zu sein. Es erscheinen dann aber einige Brücken. Unter der Eisenbahn- und Straßenbrücke müssen wir einen Schwall nehmen. Es ist sehr flach und steinig, eventuell müssen wir unser Kanu treideln. Bald dahinter kommt rechts das Freibad von Bad Bramstedt in Sicht, hier befindet sich ein treppenartiger Holzsteg. Wir können bequem aussetzen, um unsere Fahrt zu unterbrechen. Der Bahnhof der AKN-Bahn (Vorortbahn von Hamburg) ist ganz in der Nähe (ca.350 Meter). Ein sehr großer Parkplatz macht diese Ein - und Aussetzstelle gut zum Abholen der Kanus geeignet.

Ein kurzes Stück später sehen wir links eine "Gelbe Welle" und einen bequemen Anlegesteg: hier befindet sich der neue (Mai 2010) Biwakplatz mit Grill und Schutzhütte. Zum Übernachten gibt es eine kleine Zeltwiese. Wenn man sich den Schlüssel aus dem Tourismusbüro holt, hat man eine Chemie-Toilette zur Verfügung. Ein Supermarkt ist in der Nähe (Famila), duschen ist im sehr nahen Freibad "Roland Oase" möglich.

Bad Bramstedt ist eine alte Handelsstadt am Ochsenweg, heute bekannt für ihre Moorbäder und weitere Kureinrichtungen. Auch als Ausgangspunkt für touristische Unternehmungen wie Wanderungen und Fahrradfahren im Umland Hamburgs ist Bad Bramstedt sehr beliebt. Hier treffen sich die bekannten Fernradwege Ochsenweg und Mönchsweg. Auf ihrem Stadtporträt stellt sich Bad Bramstedt hier unseren Lesern vor. Für Übernachtungen finden wir Möglichkeiten im nahenTourismusbüro, Bleeck 17-19. 

Paddeln wir weiter, kommen wir nach etwa 400 Meter an eine Fischtreppe, hier heißt es umsetzen. Bequeme Holztreppen-Anleger stehen zur Verfügung, und wir befinden uns direkt in der Innenstadt. Bäcker, Imbiss, Restaurant und Supermarkt sind in der Nähe. Hier befindet sich auch die Kanuvermietung Roland Kanu. Die letzten Meter Osterau beginnen mit einer Schwallstrecke, sie sieht schlimmer aus als sie ist. Bei höheren Wasserständen dürfte es sehr viel Freude bereiten, hinunter zu "raften". Bei niedrigen Wasserständen spürt man oft kleinere Steine. Es folgen mehrere Schwälle, zwischendrin fließt von links die Hudau hinzu (siehe Einsetzstelle Königswiese), wir sind also ab jetzt auf der Bramau. Und noch immer geht es vehement bergab, erst allmählich verringert sich die Strömung.

Bad Bramstedt bis Wrist nach oben

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Zwischen abwechslungsreichen Ufern paddeln wir die Bramau hinunter. Die Strömung hat deutlich nachgelassen, die Flussbreite zugenommen. Rechts erscheinen etliche Storchennester auf Holzmasten, im Sommer sind einige durchaus bewohnt. Die Ufer sind hoch, anlegen und pausieren ist nur schwer möglich. Ein verfallenes Wehr sollte nur ganz rechts durchfahren werden, wenigstens bei Mittelwasser. Bei sehr niedrigen Wasserständen muss es umtragen werden.

Wir kommen bei Kilometer 2.1 nach Hitzhusen, eine Steintreppe mit Holzkanten lädt zum Ein- und Aussetzen ein. Durch Wiesen, aber immer noch vorwiegend mit Gebüschufern fließt die Bramau mit etwa 2 km/h (im Hochsommer) dem Örtchen Föhrden entgegen. Davor ist noch ein altes zerstörtes Wehr zu durchfahren, möglich ist es geht links von der Mitte. Vorsicht! Rein mittig stehen Metallteile im Fluss!! Bei niedrigen Wasserständen muss hier umgetragen werden.

In Föhrden gibt es nur sehr notdürftige Möglichkeiten, unter der Wanderwegbrücke oder der Straßenbrücke am steilen Ufer für eine Pause das Kanu zu verlassen (je nach Wasserstand). Im Ort gibt es einen Imbiss. Föhrden-Barl lassen wir bald hinter uns, paddeln durch Wiesen, etwas Gehölz steht etwas weiter ab vom Fluss.

Es gibt immer noch viele Büsche, die ernsthafte Hindernisse darstellen. Außerdem müssen wir einige umgestürzte Bäume überwinden, was je nach Wasserständen eine größere Herausforderung bedeuten kann.

Nach gut 2,5 Kilometern erscheinen plötzlich kleinere Deiche, wir verlassen nun die Geestlandschaft und wechseln in moor- und marschähnliche Gegenden über.

Wrist kommt näher, und es gibt gemähte Ufer an Privatgrundstücken. Vor einem Deich links können wir aussetzen, hier befindet sich die Einsetzstelle mit einem großen Parkplatz im Hintergrund. Der Bahnhof der Bahnstrecke Hamburg - Kiel bietet in der Nähe eine Gastwirtschaft, und direkt an der Einsetzstelle können wir uns in einem Supermarkt ebenfalls stärken oder unsere Vorräte auffrischen.

 

Wrist bis zur Mündung in die Stör nach oben

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Noch eine Bahnbrücke unterquert, dann sind wir wieder ganz in der Natur. Auf der einen Uferseite wächst Gebüsch, auf der anderen steht ein Deich. Der Wind nimmt zu, die Strömung unterliegt hier bereits Tideneinfluss. An der Stellau-Mündung bei Kilometer 2 können wir bei geeignetem Wasserstand anlanden, es gibt genug Platz zum Pausieren. Dort verläuft auch direkt hinter dem Deich ein asphaltierter Weg. 

Das Schöpfwerk links bei Kilometer 1 bietet sich als Pausenplatz an. Hier können wir noch einmal aussetzen (das Schöpfwerk kann mit dem Auto angefahren werden, wenn man mal nicht mehr weiter kommt). Etwa 500 Meter weiter erscheint eine neue Fußgängerbrücke. 

Bis zur Einmündung der Bramau in die Stör paddeln wir noch ca. 800 Meter. Dann heißt es links in die Stör einbiegen, die Stahlbrücke bei Wittenbergen unterqueren und dahinter links in den Hafen paddeln, um die Fahrt zu beenden. Wenn wir möchten, lässt sich die Reise noch bis zur Elbe und weiter fortsetzen, fast grenzenlos, wenn wir mit Küstenwandern vertraut sind und die entsprechende Ausrüstung zur Verfügung haben.

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