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Gewässerbeschreibung Rätzsee-Runde (3-Seen-Rundfahrt)

Letzte Änderung: 31. Januar 2021

Tourenstart Fleether Mühle nach oben

Map data © OSM (License)

Wir können unsere Rätzsee-Runde (3-Seen-Rundfahrt) natürlich von jeder Kanueinsetzstelle aus starten, die an der Strecke liegt. Hier wählen wir die Fleether Mühle, da dieser Platz für diesen Zweck sehr beliebt und ungeheuer praktikabel ist.

Je nach Windrichtung werden wir entweder zuerst den Rätzsee oder zuerst den Labussee befahren: hier gehen wir davon aus, eher die sommers üblichen westlichen Winde zu erleben. Die lassen uns unsere Kanutour in Richtung Labussee starten.

Wir setzen also an der ehemaligen Sägemühle (heute Biergarten und Imbiss) in die Oberbek ein. Dafür steht uns ein Holzsteg, eine hölzerne Slipstelle (nur für Kanus) oder ein niedriges, durchwurzeltes Ufer zur Verfügung.

Die Oberbek (auch Fleether Mühlenbach genannt) ist zunächst fast ein kleiner, schmaler See, der dann bald in einen etwa 30 Meter schmalen Kanal übergeht. Seine Ufer sind von einer wilden Natürlichkeit, Sumpffarn und Erlen sind die dominierenden Gewächse. Im Sommer blühen hier viele Sumpfpflanzenarten wie Weidenröschen und Blutweiderich, und im Wasser sind viele Flächen mit See- und Teichrosen zugewuchert.

Die gesamte Oberbek ist nur etwa 1,3 km lang. Nach einem Kilometer paddeln wir beim Örtchen Fleeth unter einer hölzernen Fußgängerbrücke hindurch: ab hier ist dann auch das Fahren mit Motorbooten erlaubt, denn nun sind wir auf der Bundeswasserstraße "Müritz-Havel-Wasserstraße".

Vor uns öffnet sich die große Wasserfläche des Vilzsees: er trifft sich hier mit dem Mössensee (Müritz-Havel-Wasserstraße), beide zusammen umfließen die schöne Halbinsel "Mirower Holm".

Für unsere Rundtour orientieren wir uns mit unserem Kanu nach links. Um zur Diemitzer Schleuse zu gelangen, müssen wir den schmalen Kanal nutzen, der zunächst zum kleinen See führt, der "Großer Peetschsee" genannt wird. Dabei müssen wir auf Motorboote achten, viel Platz haben beide nicht. Es ist aber nur eine sehr kurze Strecke, dann haben wir die Warteposition vor der Schleuse Diemitz erreicht.

Die niedrigen Warteanleger für Kanus befinden sich zwar ganz vorne an der Schleuse, aber hinein paddeln sollten wir erst dann, wenn die Motorboote ihren Platz gefunden haben. Der Schleusenwärter wird uns dann einen geeigneten Platz in der Schleuse zuweisen. Von Charterbooten und -flößen sollten wir dabei immer einen gewissen Abstand einhalten, wenn uns unser Kanu und unsere Haut lieb sind.

Diemitzer Schleuse bis zur Dollbek nach oben

Map data © OSM (License)

Sind wir aus der Schleuse herausgepaddelt, können wir rechts bald anlegen, wenn wir die Gastronomie des Biberferienhofs genießen wollen: ein gemütlicher Biergarten lädt zu Bier, Eis oder anderen Erfrischungen ein. Es gibt auch einen richtigen Restaurantbetrieb, und wir können hier Outdoor-Ausrüstung zu kaufen.

Nach unserer Pause paddeln wir am Ufer des sehr großen, weitläufigen Campingplatzes des Biberferienhofs vorbei. Er erstreckt sich vom Kleinen Peetschsee hin ganz bis zum Beginn des Labussees. Hier kann jeder allein sein, der Platz war noch niemals voll, auch mit mehr als hundert Zelten ist es nicht möglich, ihn zu füllen. Mit dem Auto kommt man allerdings nur ganz vorne auf den Platz, der gesamte Rest ist für uns Wasserwanderer sowie Wanderer und Fahrradfahrer reserviert.

Paddeln wir im Labussee weiter, sehen wir nach kurzer Fahrt links im Wald erneut Zelte durch die Bäume am Ufer schimmern: da liegt der Campingplatz C 24 "Biber Camp". Er ist ebenfalls sehr groß, und auch hier hat man den Gästen den Vorzug gegeben, die vom Wasser her anreisen.

Im weiteren Verlauf des Labussees sollten wir uns nahe dem Ufer halten, da er viel mit Motorbooten befahren wird. Nur am Morgen hat man hier weitgehend (wie fast überall) einigermaßen seine Ruhe. Hohe Bäume säumen die Ufer, es sind meist Kiefern, an flachen Uferstellen auch Erlen. 

Nach gut zwei Kilometern haben wir den Ausgang der Dollbek erreicht: ab hier sind wir nicht mehr auf einer Bundeswasserstraße, es dürfen nur noch Anlieger mit Motorbooten fahren sowie Angler. Das kommt nicht oft vor.

Sollte jemand eine Tourenerweiterung planen oder dringend Essen gehen müssen: in Canow gibt es einen neuen Wasserwanderrastplatz ("Käkenort", rechts vor der Schleuse) - und man kann beim dortigen Fischer (links vor der Schleuse) bestens auf der Terrasse speisen, die in den Labussee hinein gebaut wurde. Es gibt vor allem fangfrischen Fisch aus der Region.

Dollbek, Gobenowsee und Drosedower Bek nach oben

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In der Dollbek paddeln wir durch urige Wildnis. Seine Ufer sind meist zerklüftet und sehr abwechslungsreich. Wir paddeln teilweise durch höher gelegenen Wald mit Kiefernbestand, teilweise durch Sumpfwald oder direkt durch Sumpf. Seine Länge beträgt nur etwa einen Kilometer, ein paar kleine Inseln bieten weiteren Blickfang. Es gibt einige wenige Möglichkeiten, am Ufer eine Pause einzulegen. Die letzte liegt rechts kurz vor dem Gobenowsee.

Den Gobenowsee selbst queren wir in genau nördlicher Richtung, es sei denn, wir möchten zum C27, dem "Campingplatz am Gobenowsee". Der liegt nämlich ein wenig weiter östlich. Der Anlegesteg für Wasserwanderer ist aber recht nahe an unserer Route gelegen. Am Kiosk und am Imbiss gibt es Fastfood, kleine Erfrischungen und Getränke.

Die Querung des Gobenowsees ist etwa 1,5 Kilometer lang, dann haben wir bereits die Drosedower Bek erreicht. Was wir zur Dollbek schreiben, trifft auch auf die Drosedower Bek zu. Allerdings liegt hier tatsächlich ein Ort in der Nähe, nämlich Drosedow. Daher wundern wir uns nicht über einige Bootshäuser, Anlegestege und die Fußgängerbrücke. 

An der Drosedower Bek gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, das Ufer zu betreten: diese liegt direkt neben der Fußgängerbrücke. Vorher wäre es rechts noch bei den dörflichen Anlegestegen möglich, aber da herrscht meist viel Betrieb, wenn das Wetter gut ist, also wenn auch wir Paddler unterwegs sind.

Nach nur 2500 Metern gelangen wir dann ans Ende dieses wunderschönen Wasserwanderwegs. Wir sollten uns also viel Zeit nehmen und die üppige Natur auf uns wirken lassen.

Der Rätzsee nach oben

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Der Rätzsee ist ein lang gezogener See, der komplett von Wald umgeben ist. Da hier absolutes Motorbootverbot herrscht (auch für Anlieger gibt es keine Ausnahmen) und es auch keine Intensiv-Landwirtschaft in der Nähe gibt, können wir sehr klares Wasser genießen. Einige Segler nutzen diesen schönen See für ihre Art der Fortbewegung. 

Gut 4 Kilometer können wir den Rätzsee genießen, ab und zu kreist ein Rotmilan über uns. Wenn wir Glück haben, lässt sich auch ein Seeadler blicken, oder wir werden Zeuge von den Jagdversuchen eines Fischadlers, der in der Nähe horstet. 

Es gibt einige Pausenmöglichkeiten. Wir erkennen sie ganz gut an den größeren Lücken im Schilf. Etwa mittig im See liegt auf dem Nordwestufer auch eine größere Badestelle, die wir zum Anlanden nutzen könnten.

Sehen wir eine Reihe Reet gedeckter Bootshäuser am rechten Ufer, sind wir nahe an der Einmündung der Bek, die uns zur Fleether Mühle zurück bringt. Diese Bek ist eben so urwüchsig wie die beiden vorherigen Verbindungskanäle. Ohne erkennbare Strömung führt sie uns durch Sumpf - und Auenwald. Zur Fleether Mühle und damit zum Wasserwanderrastplatz, FKK-Campingplatz sowie Biergarten sind es jetzt noch etwa 700 Meter schönste Paddelstrecke. An einem strandartigen seichten Ufer können wir ganz bequem anlanden.

Naturführungen und Naturreisen nach oben

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Wer die Rätzsee-Rundfahrt nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

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