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Gewässerbeschreibung Mildenitz

Letzte Änderung: 29. November 2021

Kanufahren auf der Mildenitz - der Flusscharakter nach oben

Map data © OSM (License)

Die Mildenitz in Mecklenburg-Vorpommern ist ebenso wie die Warnow von einem besonderen Flair umgeben, wenn man den Erzählungen anderer Wasserwanderer abends am Lagerfeuer lauscht. Das rührt daher, dass man die Mildenitz eben nicht zu jeder Zeit problemlos hinunter paddeln kann wie manch anderen Fluss. Dadurch, dass sie mal durch hügeliges Gebiet, mal durch Wald und mal durch Sümpfe fließt, ändert sie oft ihren Charakter: schnelle und normal schnell fließende Abschnitte wechseln sich ab. Es gibt wenig Einsetzmöglichkeiten, da die Umgebung oft wildnisartig beschaffen ist. Es gibt auch fast stehende Abschnitte.

Hinzu kommt die Affäre mit dem Kraftwerk Zülow, die von Kanuten oftmals nicht auf den ersten Blick verstanden werden kann. Zu allem Überfluss lässt der Wasserstand in normal trockenen Sommern an vielen Stellen zu wünschen übrig. Es gibt andererseits durchaus Abschnitte, die man aufwärts paddeln kann, auch mit Gepäck. All diese Zusammenhänge machen es unmöglich, in einem kurzem Gespräch oder in einer kurzen Darstellung Endgültiges zur Mildenitz zu sagen. Unsere Gewässerschreibung wird dem Paddler helfen, sich in dem Wust an bisher verfügbaren Halbinformationen dennoch zurecht zu finden.

Update 2021: die Abschnitte, die bisher schon schwierig zu paddeln waren, sind noch erheblich schwieriger geworden. Zum Teil wird nicht gekrautet, zum Teil liegen immer mehr Bäume quer und Buschwerk wird nicht geschnitten. Die Mildenitz ist auf den meisten Abschnitten gegenwärtig wirklich nur etwas für Abenteurer.

Die aktuellen Pegelständen finden Sie auf der Internetseite des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU WM). Dort finden Sie auch konkrete aktuelle Angaben zu sämtlichen Flachwasserabschnitten auf Mildenitz, Warnow und Bresenitz - sowie die offiziellen Regelungen zur Befahrbarkeit.

Goldberger See bis Dobbertiner See nach oben

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Diese Verbindung können wir nur im Frühling nutzen, solange sie noch nicht zugewachsen ist. Auch in nassen Sommern ist es gut möglich, hier mit dem Kanu zu paddeln, auch mit größeren Booten. Dann setzen wir in den Goldberger See an der Badestelle von Goldberg ein, die wir nördlich von Goldberg an der B192 finden, indem wir der Ausschilderung zu den Campingplätzen folgen. Wir können ganz an den See heran fahren, um unsere Ausrüstung am Wasser abzuladen. Unser Fahrzeug lassen wir dann in der Nähe auf dem öfffentlichen Parkplatz der Badestelle am Hotel stehen. Es gibt dort sehr viel Platz (100 Meter vom See).

Auf dem Goldberger See bleiben wir am besten rechts nahe dem Ufer, wo wir vor einer Landzunge die Ausfahrt zur Mildenitz leicht finden. Ein paar Bootshäuser stehen am Fluss, Angelboote dürfen hier auch mit Motor fahren. Kurz hinter dem letzten Bootshaus, das die Betriebsstätte des Fischers ist, teilt sich die Mildenitz: links fließt das Wasser über die Fischtreppe, rechts kommen wir bald zu einem Wehr, dessen geringer Höhenunterschied uns verführen kann, einfach drüber zu fahren. Das sollte man allerdings nur mit robusten Kanus machen.

Es folgen einige Brücken über eine etwa 8 Meter schmale Mildenitz durch Goldberg, an denen wir bei manchen (guten) Wasserständen ebenfalls einsetzen könnten. Nach einem kleinen Schwall sind wir aus dem Ort heraus. Eine Kanufahrt durch Wiesen bringt uns die nächsten 3 Kilometer zum Dobbertiner See. Dabei ist eine Brücke zu umtragen, es kann auch einige Baumhindernisse geben. Kurz vor dem See wird die Umgebung richtig wild, wir paddeln durch einen Sumpf, dessen Wasser schon mit dem See verbunden ist.

Dobbertiner See nach oben

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Der Dobbertiner See ist etwas zerklüftet, rechts liegt das weithin sichtbare Kloster und damit der Ort Dobbertin. Links gibt es nur den Campingplatz und Natur. Hohe Baumbestände ragen an den Ufern auf, und wenn es starken Wind aus Westen gibt, entstehen sehr kräftige Wellen. Der Ausfluss der Mildenitz ist leicht zu finden, links der beiden Klostertürme kann man die Spiel- und Liegewiese des Campingplatzes mit dem Anleger des Ausflugschiffes entdecken, rechts daneben ein paar schöne mit Reet gedeckte Bootshäuser. Noch ein wenig weiter in der linken Ecke des Dobbertiner Sees liegt die Dobbertiner Mühle, durch die die Mildenitz aus dem See fließt. Links daneben befindet sich ein Kanuverleih.

Das Umsetzen ist wenig kommod: rechts neben dem Grundstück des "Inselhotels" zweigt das Mildenitz-Umgehungsgerinne ab. Dort setzen wir aus und müssen mit dem Bootswagen etwa 300 m auf festem Sand - Gehweg bis zur "Schulstraße" umtragen. An deren Straßenbrücke setzen wir ein, am besten jenseits der Brücke. Da es keinen Steg gibt, werden wir das Ufer nutzen müssen. Am Ende der Fischtreppe wieder einzusetzen ist nicht mehr möglich, da das Grundstück nicht mehr zugänglich ist.

Dobbertin bis Kläden nach oben

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Eine 8 - 10 Meter schmale Mildenitz schlängelt sich mit teils munterer, teils verhaltener Strömung durch eine Landschaft aus Wiesen und Feldern, von der man im Sommer wenig sieht, da das Ufer der Mildenitz meist mit Weiden, Erlen und Pappeln bewachsen ist. Dazu kommt zeitweise ein sehr üppiger Bewuchs im Fluss selbst. Etliche Sohlschwellen und Baumhindernisse würzen diesen Abschnitt, und bei manchen Wasserständen ist es stellenweise fast trocken, so dass "Wandern" angesagt ist.

Vor Kläden beginnt dann eine sonderbare Wiesen- und Sumpflandschaft, die dadurch entstanden ist, dass man einen See (Dobbiner See) gegen Ende das 18.Jahrhunderts trockengelegt hat. Die Menschen hatten schon immer sehr merkwürdige Einfälle, was gewaltsame Eingriffe in die Natur anbetrifft. Die restlichen paddelbaren 1300 Meter kommen wir dann durch einen Wald, der sich langsam vom Sumpfwald zu einem Nadelwald wandelt. Hier gibt es sehr viele Eisvögel, die in den relativ steilen Uferhängen ideale Brutmöglichkeiten finden. Von jetzt an bis zur Ausfahrt aus dem "Schwarzer See" befinden wir uns im "Naturschutzgebiet Klädener Plage und Mildenitz Durchbruchstal". Die Ufer der Mildenitz dürfen auf diesem Abschnitt nicht betreten werden. Trittstellen wurden nicht eingerichtet.

Wir haben auch hier mit vielen umgestürzten Bäumen zu tun, die Mildenitz ist hier etwas breiter als vorher. Dann erscheint links nach einer alten kleinen Stahlbrücke die Alte Mühle Kläden, in der heute Ferienwohnungen vermietet werden. Rechts dahinter sollten wir aussetzen. Geradeaus müssten wir uns durch die "Klädener Plage" quälen, was bei hohen Wasserständen mit unbeladenen Kanus gerade noch irgendwie möglich ist, aber bei niedrigen Wasserständen auch damit nicht mehr, ohne sich selbst, die Ufer und die Boote zu vergewaltigen. Wir sind hier in einem außergewöhnlichen Naturschutzgebiet, und die bisher etwa 50 Baumhindernisse auf einer Strecke von etwa 1.5 km werden nicht beseitigt. Es ist das "Mildenitz Durchbruchstal", gekennzeichnet durch sehr hohe Hänge und sandigen Boden. 

Mildenitz - Durchbruchstal nach oben

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Wir schieben bis zur nächsten Holzbrücke, danach wird das Paddeln wieder möglich. Landschaftlich gehört diese hügelige, sandige Waldlandschaft zu dem Schönsten, was Mecklenburg zu bieten hat. Auch der Artenreichtum ist enorm, z.B. kann man hier Zwergschnäpper abwechselnd fiepen und tüten hören, auch Schwarzspechte und Haubenmeisen geben sich hier die Ehre.

Der Beginn dieser "Klädener Plage" kann mit Fahrzeugen angefahren werden. Die Zufahrt erfolgt über die B192, Abfahrt "Neuhof" durch den Wald auf recht "interessantem" Weg. (Die Pfützen sind nicht endlos tief!!) Zum Ende des Umtrageweges, also zur Holzbrücke vor dem Schwarzen See, kommt man nicht mit Fahrzeugen, ein Einsetzen wäre hier also nur mit einer 1,5 Kilometer Bootswagentour möglich. Das lässt man lieber bleiben.

Schwarzer See nach oben

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Nach wenigen hundert Metern erreichen wir den "Schwarzen See", einen versteckt in der Landschaft liegenden Kleinsee. Im Sommer kann man durch das hohe Schilf kaum den Ausfluss der Mildenitz finden: er befindet sich gleich rechts nach nur 200 m "Seeweg". Ab hier bis Borkow oder Kleinpritz kann man leicht in beiden Richtungen paddeln, da die Strömung recht schwach bis nahe null ist. Nur wenn sehr wenig Wasser anfällt, schafft man es nicht ganz aufwärts bis zum See zu paddeln..

Der Mischwald rechts und links erfreut die Sinne, das Mückendeo sollte man hier schon mal auspacken. Bald fließt von rechts die Bresenitz hinzu, ein 3-4 Meter schmales Fließ, das von den Seen nördlich der B192 kommt: Woseriner See, Holzsee sowie Garder See. Bei guten Wasserständen (siehe diese Pegel) kann man diesen Zufluss nutzen, um von Woserin oder Garden die Mildenitz zu erreichen. Aufwärts paddeln ist hier nicht möglich und auch nicht gestattet.

Die genannten Seen liegen in ausgesprochen reizvoller Landschaft, die sehr wenig erschlossen ist. Auch für mecklenburgische Verhältnisse sei gesagt: hier ist es noch sehr viel uriger, einsamer und wilder als gewohnt. Ein voll ausgestatteter Campingplatz existiert in Garden (nahe Lohmen). Die genügend hohen Wasserstände sind allerdings im Sommerhalbjahr nur nach anhaltendem Starkregen vorhanden. Achtung: die Pegelregelungen sind gesetzlich bindend! Es ist also nicht "freiwillig", sie zu beachten oder nicht.

Schwarzer See bis Borkower See nach oben

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Direkt hinter einer Holzbrücke über einem Waldweg, der von der B192 gegenüber der Straße nach Woserin abzweigt, bei "Neuwoserin", ausgeschildert nach Dinies, liegt eine Einsetzstelle und ein Pausenplatz. Ab hier lässt die Strömung immer mehr nach, bis sie ganz aufhört und wir uns die letzten knapp 3 Kilometer in einer Zauberwelt aus Sümpfen und Bruchwald wiederfinden.

Es ist eine nicht zu beschreibende Umgebung, der man den nötigen Respekt entgegen bringen sollte, indem man sich immer still verhält und auch nicht zu lange an einer Stelle verweilt: hier wohnen Biber und Fischotter. Eisvögelniströhren sind in die sandigen Hänge gebaut, Schwarzspechte lassen ihr klagendes Lied erschallen und sehr viele verschiedene Libellen versuchen andere Insekten zu erjagen, bevor die selbst zu einer Mahlzeit für Fische werden.

Diese Mildenitzlandschaft ist ein Paradies, einer der aufregendsten Flussabschnitte Norddeutschlands, wenn man sich auf Naturbeobachtungen einlässt ebenso wie wenn man alles einfach auf sich einwirken lässt. Wir sahen ein bewohntes Zaunkönignest auf einem der alten Holzpfähle, die hier teilweise frei im Wasser stehen und mit einer Mütze von Gras oder Farn bewachsen sind. Die Ufer sind so sumpfig, dass man das Gewässer auch als "Uferlos" bezeichnen könnte. Eine wirklich zauberhafte Gegend, für die man sich viel Zeit nehmen sollte.

Borkower See mit Abstecher zum Kleinpritzer See nach oben

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Auch wenn wir noch so langsam paddeln, sind wir irgendwann im Borkower See, der im Sommer oft zu einem sehr großen Teil mit Seerosen bedeckt ist. Wir empfehlen folgenden Abstecher: Aus diesem See zweigt links der kleine Stichkanal ab, der uns durch den Ort Schlowe zum Kleinpritzer See führen würde. Hier müsste man eine niedrige Brücke und ein Wehr umtragen, was einfach ist. Der Kanal ist ebenfalls sehr schön, danach werden wir von dem klaren und wohlduftenden Kleinpritzer See empfangen, an dem wir auf den beiden Campingplätzen Kukuk und Klein Pritz gut übernachten können. Der Stichkanal bei Schlowe ist immer in beiden Richtungen zu paddeln. In Schlowe kann man auch gut einsetzen. (Hier endet unsere Abstecher-Beschreibung).

Am Ende des Borkower Sees fließt die Mildenitz durch die alte Borkower Wassermühle (heute Kleinwasserkraftwerk), und wir müssen eine Staustufe umtragen. Hier befindet sich ein Wasserwanderrastplatz mit Sanitäreinrichtungen.

Borkow über Rothener See bis Zülow nach oben

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Die nun folgende Strecke der Mildenitz ist häufig flach bei starker Strömung. Sie sollte nur dann befahren werden, wenn die Pegelscheiben an den Kanueinsetzstellen "Grün" zeigen. Hier finden Sie den passenden offiziellen Online-Pegel. Eine enge und kurvenreiche Mildenitz fordert unsere volle Aufmerksamkeit, viel Gebüsch, Schilf, Baumwerk und viele Steine müssen geschickt um- und durchfahren werden. Seit einiger Zeit  nehmen die Baumhindernisse stark zu (Stand: 2018). Bei niedrigen Wasserständen, also meist im Sommer, hat man hier oft Grundberührungen und muss sogar austeigen und treideln. Nach etwa 1 Stunde kommt dann der Rothener See in Sicht. Wir halten uns links, um den Ausfluss zu finden. Eine Badestelle mit hohem Steg weist uns den Weg.

Von hier ab hat die Mildenitz einen völlig anderen Charakter: bis zum Trentsee ist sie vollständig kanalisiert, und die hohen, steilen Ufer sind als schräge Schotterschüttungen ausgebildet. An Bäumen mangelt es aber nicht, allerdings liegen sie hier nicht im Gewässer, und wenn, werden sie schnellstmöglichst entfernt. Rechts zweigt über ein Wehr die eigentliche Mildenitz ab ("Alte Mildenitz"). Sie wird nicht gepflegt, wächst stark zu und ist ziemlich schnell, wenn viel Wasser anfällt. Das Hauptwasser aber wird durch den Kanal zum Kraftwerk Zülow geleitet, das in den 30er Jahren errichtet wurde. Kurz hinter der Straßenbrücke Rothenmühle ist der Kanal plötzlich zu Ende, das Wasser fließt unterirdisch durch ein "Rohr" die nächsten 300 m weiter dem Kraftwerk entgegen. Wir müssen über eine steinige, sehr steile Böschung unser Kanu aussetzen und 300 m umtragen.

Der "Weg" ist nur eine Spur über ein Feld, unser Bootswagen ist nicht immer leicht zu schieben, je nach früherem Regenanfall. Das Einsetzen geschieht ebenfalls wieder über eine sehr steile Böschung, unten findet man nur Beton und Steine. Aber irgendwie geht es ja immer. Bis zum Kraftwerk haben wir noch 3 km zu paddeln. Es gibt kaum Strömung, so dass wir den Rothener See auch aufwärts erreichen können, wenn auch mit Umtragen. Vor dem Kraftwerk liegen noch ein paar Sumpfabschnitte, und ein kleiner Stausee bildet die Wasserreserve für das Kraftwerk, das immerhin 500 Haushalte nachhaltig mit elektrischer Energie versorgt. Die Fallhöhe beträgt ungewöhnliche 22 m, so dass das wenige Wasser gut ausgenutzt wird.

Wir können über eine steile, harte Treppe mit Querrohren aus Stahl aussetzen und finden einen Pausenplatz mit überdachter Tisch-Bank-Kombination vor. Wer weiter paddeln möchte, was sehr zu empfehlen ist, muss hier mal wieder den Bootswagen nutzen. Die 300 Meter Umtragestrecke beim Kraftwerk Zülow sind aber dank Teerstraße in Serpentinen gut zu meistern, trotzt des Höhenunterschiedes von 22 Metern, den man auf diese Weise kaum spürt.

Zülow bis Trentsee nach oben

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Obwohl der folgende Mildenitzkanal künstlich angelegt wurde, ist er sehr reizvoll, meist eingewachsen, immer durch stille Natur und Heimat für Biber und Eisvögel, die den Uferhang am nahen Wald für Wohnungsbau gerne nutzen. Der biologisch Interessierte wird im Sommer viele seltene Schmetterlingsarten entdecken.

Die Strömung ist sehr schwach, zwischen 0.5 und 2 Kilometer, so dass man auch gut bis zum Kraftwerk Zülow aufwärts paddeln könnte. Den Trentsee haben wir schon nach 2 Kilometern erreicht. Am Eingang des Kanals in den Trenntsee befindet sich ein Grillplatz, der scheinbar von der Bevölkerung stark frequentiert wird und mit Autos zu erreichen ist.

Trenntsee und Großer Sternberger See nach oben

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Der Trenntsee eignet sich auch für einen Tourenstart: eine zwar einsame, aber gute Einsetzstelle befindet sich in der Mündung der Alten Mildenitz. Sie ist etwa 500 Meter von der Mildenitzkanal-Einmündung entfernt am Ostufer des Trenntsees zu finden. Mit dem Auto kommt man am besten dahin, indem man von Sternberg kommend auf der B104 links abbiegt, wo es nach Loiz ausgeschildert ist. Direkt an der Brücke der Alten Mildenitz befindet sich ein Bootssteg. Parken ist hier für 2 bis 3 Fahrzeuge möglich. Zum Übergang des Trenntsees zum Großen Sternberger Sees und des "Binnensees", an dem Groß Raden liegt, müssen wir der Linie folgen, die die beiden Inseln bilden.

Hinter dem Trenntsee hat die Eiszeit einen kleinen Seeteil gebildet, der den Durchgang sowohl zum Großen Sternberger See (Mildenitz - Weiterfahrt) als auch zum Binnensee (Abstecher nach Groß Raden) bildet. Dieser ist besonders romantisch, Farnufer, Erlenbruch und Rohrufer bilden die Kullisse für die Darbietungen von den dort lebenden Vögeln und Säugetieren. Es gibt mindestens eine Biberburg direkt an diesem 300 Meter langen Durchstich. Er wird auch "Hechtgraben" genannt.

Der Binnensee ist eher klein, meist von hohen Gehölzen umstanden. Der Ort Groß Raden ist bekannt für sein Oldtimer-Museum, besonders jedoch für sein Freilichtmuseum, das eine slawische Festung darstellen soll. Direkt anlegen darf man dort nicht, aber man kann neben dem Museum an der Badestelle Groß Raden anlegen und dann den nahen Haupteingang nutzen.

Diese Badestelle eignet sich auch zum Start einer Fast-Rundtour, wo man von hier aus bis Sternberger Burg nahe der Warnow hinunter paddelt und dann sein Fahrzeug über einen 2 Kilometer kurzen Fußweg holen kann. Zum Großen Sternberger See und damit zur Mildenitz geht es aus dem kleinen "Zwischensee", indem man vom Trenntsee kommend links paddelt. Die Mildenitz findet man wieder, wenn man sich im Großen Sternberger See immer rechts hält. Es sind etwa 3 Kilometer bis zum Ausgang der Mildenitz zu paddeln. Möchte man zum Wasserwanderrastplatz Sternberg, paddelt man links und lässt die größere Bucht aus. Dann kommt nach ebenfalls 3 Kilometern eine Badeanstalt, hier kann man zelten / Pause machen und die Stadt besuchen. Dafür paddeln wir auf die Kirche zu.

Über den sehr schmalen Serrahnsbach können wir den Luckower See ereichen. Damit steht uns nicht nur ein romantischer kleiner See in Sternberg zur Verfügung, sondern auch die Zufahrt zum Wasserwanderrastplatz Campingplatz Sternberg, der direkt am Waldrand auf einer Halbinsel im Luckower See liegt. Den Serrahnsbach finden wir in der nord-westlichen kleinen Bucht des Großen Sternberger-Sees. Auf dem Wasserwanderrastplatz gibt es nicht nur Zeltmöglichkeiten, sondern auch einfache Holzhäuser, falls das Wetter mal nicht so will wie es sollte.

Sternberger Burg / Mündung nach oben

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Aus dem Großen Sternberger See fließt die Mildenitz über eine Fischtreppe als Umgehungsgerinne rechts des Hauptstroms. Der Hauptstrom fließt über ein Wehr, das man am linken Ufer umtragen kann. Einen Steg sucht man allerdings vergeblich, man nutzt direkt das Ufer. Alternativ paddelt man bereits vom See aus in den Umfluter (Umgehungsgerinne) und zieht sein Kanu an dessen Ende direkt vor der sehr kurzen, steilen Fischtreppe über das Grasufer heraus und setzte es wenige Meter danach wieder in die Mildenitz ein (Details siehe "Umtragestellen"). Das Wehr ist von der Straße über einen Wirtschaftsweg zu erreichen. Dieser zweigt gegenüber von einem Parkplatz an der Straße Sternberg-Gr. Raden ab.

Bis Sternberger Burg haben wir leider nur noch einen Kilometer schöne Mildenitz, ein paar Altarme zweigen links und rechts ab. Die schwache Strömung und die gute Gewässertiefe erlauben hier ein Aufwärtspaddeln ab Mildenitztreppe Sternberger Burg, so dass man die Seen auch aufwärts gut erreichen kann. Die Wiesen sind kaum höher als der Wasserspiegel, man hat einen sehr schönen Blick auf die eindrucksvolle Umgebung.

Es erscheint das Örtchen Sternberger Burg, wo es eine sehr gute Einsetzstelle mit Parkplatz gibt ("Mildenitz-Treppe"). Das KanuCamp Hennig, ist nahe, hier betreibt die Familie Hennig eine Kanuvermietung sowie einen Wasserwanderrastplatz mit urigen Hütten sowie Zeltmöglichkeit. Die Warnow ist ebenfalls nur noch einen Kilometer entfernt. Von der Straßenbrücke Sternberger Burg an strömt die Mildenitz meist lebhaft ihrer Mündung entgegen. Dabei ist sie oft sehr flach, weshalb aufwärts zu paddeln hier recht anstrengend sein kann, je nach Wasserstand.

Dieses nur knapp 1 km lange Stück liegt bereits im "Naturschutzgebiet Warnow und Mildenitz Durchbruchstal". Es ist sehr eingewachsen und hat eine richtig wilde Umgebung. Teilweise sind die Ufer sehr hoch und steil. Eisvögel fliegen hier gerne umher, und Rehe und Wildschweine gibt es hier ebenfalls in größeren Mengen. Aber bald erreichen wir die Warnow. Auf dieser paddeln wir zwischen dichten Büschen dem Durchbruchstal entgegen. Wir erreichen es ab hier in etwa 10 - 15 Minuten. Sportliche Leute könnten auch die Warnow ein gutes Stück aufwärts paddeln, maximal bis Zaschendorf.

Naturführungen und Naturreisen auf der Mildenitz nach oben

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Wer die Mildenitz nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Gewässerkarten zur unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs