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Übersicht - Kurzinfo Loiter Au / Füsinger Au

Letzte Änderung: 6. Juli 2018

Die Loiter Au / Füsinger Au als interessanter Zufluss zur Schlei fließt durch die leicht hügelige Landschaft Angeln.

Geographische Lage

Die Loiter Au / Füsinger Au fließt nördlich der Stadt Schleswig bzw. der Schleidörfer. Ihre Quelle liegt nördlich von Idstedt, die beiden Seen Idstedter See und Langen See (Langsee) werden durchflossen.

Befahrungsregelungen

  1. Der Langsee sowie der Idstedter See sind im Privatbesitz und dürfen nur in kürzester Linie durchfahren werden.
  2. Unterhalb Idstedt darf das rechte Ufer nicht betreten werden, da hier Militärgelände ist.
  3. Ab der Mündung in die Schlei darf die Halbinsel Reesholm (links, bildet die Stexwiker Enge), zwischen 15. März und 1. September nicht betreten werden, man hat 50 Meter Abstand mit dem Kanu zu halten. Dort sind aber auch Schilder aufgestellt.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanutour auf der Loiter / Füsinger Au führt Sie an folgenden Orten und vorbei:

Idstedt · Süderfahrenstedt · Wellspang  · Boholzau · Buschau  · Loit  · Twedt · Westerakeby  ·Taarstedt  · Scholderup · Kahleby · Füsing · Winningmay

Befahrbare Flusslänge

Die Loiter Au / Füsinger Au ist immer ab der Kanueinsetzstelle Loit zu paddeln. Das sind etwa 16 Kilometer. Abhängig vom Wasserstand und Abenteuergeist kann sie auch schon ab Wellspang / Lobacker, unterhalb des Langsees gepaddelt werden (Wellspanger Au). Dann wären es 26 Kilometer. Eine weitere praktikable Einsetzstelle dafür befindet sich in Boholzau, ab dort wären es etwa 20 Kilometer.

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Zwischen Wellspang und der Mündung gibt es ein Wehr. Dieses kann man immer dann durchpaddeln, wenn der Krautrechen und das Schott oben sind. Eine weitere "richtige" Staustufe gibt es ein Stückchen  vorher, 750 Meter unterhalb von Wellspang: ein paar große Granitfelsen stauen hier die Wellspanger Au ein wenig auf. Man kann sie evtl. "überwinden", ohne auszusteigen, oder durchtreideln (immer Gummistiefel!). Ansonsten sind viele kleinere Schwälle vorhanden, ab Loit kommt man jedoch bei mittleren Wasserständen "fast" ohne Grundberührung durch. Ab hier könnte man also auch GFK- oder Faltboote nutzen, weiter oberhalb sind robuste PE-Boote oder ähnliche anzuraten, da es einige sehr steinige Abschnitte zu paddeln gibt.

Schwierigkeitsgrad

Hier sei ausdrücklich erwähnt: man könnte schon in den Idstedter See einsetzen, den einen Kilometer bis zum Langsee paddeln, den See direkt durchpaddeln (Privatsee) und dann bei Wellspang umsetzen: das Wasser dafür wird jedoch zu normalen (sommerlichen) Zeiten immer fehlen. Bei Hochwasser wird man viel mit Hindernissen wie Büschen etc. zu tun haben. Auch die ersten 750 m unterhalb Wellspang sind eher Treidelstrecke und schon gar nicht mit Gepäck zu paddeln.

Danach ist die Wellspanger Au, wie sie dort noch heißt, schon mehr als 2 Meter breit und oft tief genug. Es gibt danach immer wieder steinige Abschnitte und Schwälle, die längsten zwischen Boholzau und dem Wehr. Diese verschwinden nur bei sehr langen Aufstauungen durch jenes Wehr.

Ab der Kanueinsetzstelle Loit nehmen die Schwierigkeiten ab. Es gibt aber immer noch viele Schwälle und bisweilen auch Grundberührungen. Abschnittsweise kann es ab Sommerbeginn zu erheblichen Behinderungen durch den Flutenden Hahnenfuss (Wasserpflanze) kommen. Dieser sorgt allerdings dann auch dafür, dass das Wasser nicht mehr so schnell abläuft. 

Auch Ungeübte können mit robusten Booten die Loiter Au befahren. Sie sollten allerdings über ein Mindestmaß an Steuertechnik verfügen, um durch die teils engen Kurven bei schnell fließendem Wasser manövrieren zu können.

Strömung / Gefälle

Es herrscht oft flotte Strömung zwischen Wellspang und Scholderup, unterbrochen durch ruhigere Abschnitte. Ab Scholderup-Taarstedt (beliebte Einsetzstelle) paddeln wir immer noch über viele Schwälle, das geht bis etwa Kahleby. Ab der Straßenbrücke und Einsetzstelle Kahleby - Ruhetal und oft noch weiter aufwärts kann die Füsinger Au auch mit Canadiern in beiden Richtungen gepaddelt werden, da meist sehr wenig Strömung herrscht, die zur Mündung hin noch weiter abnimmt.

Verkrautung

Es gibt auch außer dem schon erwähnten Problem mit dem Flutenden Hahnenfuss (der sehr schön ist, wenn er blüht!) weitere Verkrautungen in der Vegetationszeit. Es wird gekrautet und es ist dann mit Krautbalken zu rechnen.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Von Wellspang bis unterhalb Boholzau unbefestigte Ufer, intensiv genutzte Acker und Wiesen. Ab km 19,5, also 500 Meter unterhalb Boholzau, paddeln wir bis zum Wehr (bei Brebelholz) durch ein sehr schönes Niederungsgebiet, das durch interessantes Sumpfland, Brachland und Schafweiden bestimmt ist. Vom Wehr an bis etwa Scholderup-Taarstedt sind die Ufer durch Steinwürfe befestigt und die Au ist tief in das Gelände eingeschnitten.

Ab Scholderup-Taarstedt ist die Füsinger Au, wie sie ab hier genannt wird, viel natürlicher, es gibt ausgeprägte waldige Abschnitte und man kann ab und zu auf hügelige Wiesen schauen. Ab Kahleby spürt man die Schlei, wir paddeln nur noch durch Niederungen mit recht natürlicher Umgebung, teilweise Sumpf, teilweise Bruchlandschaft. Es gibt eine Pfahlreihe vor dem Schilfufer, sie steht manchmal frei im Wasser, Vorsicht bei höheren Wasserständen! (aber man paddelt hier ja sowieso nicht so nahe am Schilf, nicht wahr?)

Windanfälligkeit

In der Nähe der Schlei bieten wir dem Wind eine recht gute Angriffsfläche. Im Mündungsbereich ist man eventuellen Winden voll ausgeliefert, was schon mal recht kritisch werden kann, wenn man in Winningmay die Badestelle zum Aussetzen nutzen möchte. Bevor man ein Risiko eingeht, bitte einfach bis zur Brücke Schaalby - Füsing zurück paddeln = ca. 1,7 Kilometer. Man bedenke, die Schlei macht schon bei relativ ruhigen Winden erhebliche Wellen. Allerdings "lange", die man mit genügend Erfahrung und dem richtigen Kanu händeln kann.

Befahrungshäufigkeit

Ab Scholderup muss an bestimmten Tagen mit häufigerer Nutzung gerechnet werden. An den meisten Tagen und ebenso weiter oben ist es eher sehr ruhig.

Umgebungslärm

Von Umgebungslärm bleiben wir an den meisten Abschnitten verschont. An manchen Tagen gibt es Fluglärm, wenn auf dem nahen Flugplatz Jagel die dort stationierten Tornados Übungsflüge absolvieren.

Motorboote

Motorboote gibt es nur direkt im Mündungsbereich, dem winzigen Hafen Winning. Das ist kaum von Bedeutung, da nur Anlegemanöver gefahren werden. Meist bekommen wir kein Motorboot zu sehen.

Bootswagen

Einen Bootswagen benötigen wir nicht. Wir empfehlen ihn allerdings bei Weiterfahrt auf der Schlei, da Campingplätze u.ä. einen Bootswagen erfordern könnten.

WWR

Es gibt an der Loiter Au / Füsinger Au keinen Wasserwanderrastplatz, hilfsweise kann im nahen Missunde an der Schlei auf dem Campingplatz gezeltet werden. Auch der dortige Schleswiger Kanuclub bietet Camping- und Unterbringungsmöglichkeiten an. (7 Paddelkilometer ab Winningmay / Mündung, 5 Minuten mit dem Auto vom Parkplatz Winningmay). Im 4,5 Kilometer (paddeln, Schlei) entfernten Borgwedel kann die Jugendherberge genutzt werden.

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Weiterpaddeln auf der Schlei bietet unendlich viele Möglichkeiten. Man beachte, dass die Schlei bisweilen (je nach Wetter) höhere bis hohe Ansprüche an den Paddler und seine Ausrüstung stellt. Es gibt aber viele stille Ecken und auch sonst sehr vieles zu entdecken, bis hin zu total ruhigen Abschnitten. Das relativ nahe "Ornumer Noor" darf jedoch nicht mit dem Kanu befahren werden. Man kann und sollte der Stadt Schleswig mit seiner schönen Innenstadt sowie dem Museum Schloß Gottorf unbedingt einen Besuch abstatten, ebenso dem Museum für Vor- und Frühgeschichte "Haithabu". Die Schlei kann auch mit Ausflugsdampfern erkundet werden.

Bahn & Bus

Die "Schleidörfer" werden intensiv mit Bussen bedient, die dort "Zickzack" fahren, auch frühabends und am Wochenende. Einen Bahnhof gibt es in Schleswig. Es verkehrt die VSF

Loiter Au / Füsinger Au mündet in Schlei

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