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Übersicht - Kurzinfo Peene

Letzte Änderung: 27. Juni 2021

Die Peene überrascht den Paddler und Naturgenießer mit einem großen Angebot an Wildnis: kaum ein Fluss in Deutschland ist von so viel wilder Naturlandschaft, so vielen Stillgewässern sowie Moor- und Bruchlandschaften umgeben wie die Peene. Der Naturpark Peenetal bietet zum Wasserwandern alles, was man sich wünscht: Stille, viele Tier- und Pflanzenarten zum Beobachten, nette kleine Städte sowie eine ausreichende Anzahl komfortabler Wasserwanderrastplätze zum Übernachten und Verweilen.

Geographische Lage

Die Peene fließt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie speist sich hauptsächlich aus drei Zuflüssen: dem Ausfluss aus dem Malchiner See (südwestlich von Malchin), der Kleinen Peene (zwischen Teterow und Güstrow) sowie der Ostpeene (nördlich von Waren / Müritz). Sie mündet bei Anklam in den Peenestrom bzw ins Stettiner Haff. Der Peenestrom ist ein Meeresarm, der die nördliche Verbindung des Stettiner Haffs bildet (sozusagen eine gemeinsame Mündung von Oder und Peene, wobei die Oder noch zwei weitere Mündungsarme durch die Insel Wollin hat). Er mündet vor Peenemünde in die Ostsee.

Befahrungsregelungen

 Für die Peene als Schifffahrtsweg (Bundeswasserstraße) gelten selbstverständlich die einschlägigen Bestimmungen. Sie finden sie hier: Gesetzliche Bestimmungen für Wasserstraßen. Hier gibt es auch Informationen zur Kennzeichnungspflicht für muskelbetriebene Kleinfahrzeuge.

Die Befahrungsbeschränkungen für Paddler beziehen sich auf das gesamte Peene-Gewässersystem zwischen Salem und Anklam: ausschließlich die Peene selbst als Bundeswasserstraße darf hier befahren werden, keinesfalls die Altarme. 

Da das Peenetal auf fast der gesamten Länge Naturschutzgebiet ist (Salem bis Anklam und die Trebel aufwärts bis etwa 200 Meter oberhalb der Brücke Wotenik - Ausbau), gelten erhebliche Einschränkungen für das Befahren der Altarme und Torfstiche sowie das Betreten der Uferbereiche (99% sind gesperrt). Erschöpfende Auskünfte hierzu erteilt die Infostation "Abenteuer Peenetal" in Verchen, wo auch umfangreiches schriftliches Infomaterial zur Verfügung steht. Auch auf der Website des vor einigen Jahren gegründeten Naturparks finden wir eine komplette Aufstellung der Regeln für das Verhalten in den NSG im Peenetal. 

Weitere Informationen bietet das Landesrecht MV, wo wir unter Paragraph 4 eine komplette Aufstellung der Verbote finden, die mit dem Naturschutzgesetz der beiden großen Peene-NSG verbunden sind.

Die geografische Lage der NSG an der Peene sehen wir auf dieser zoombaren Karte  , die wir für unser Peene-Urlaubsportal auf Daten des Bundesamt für Naturschutz aufgebaut haben.

Naturführungen und Naturreisen

Wer das Peenetal nicht auf eigene Faust erkunden, sondern sich qualifizierten Führungen anschließen möchte, kann bei folgenden Personen und Organisationen an ruhigen, aber aufregenden Exkursionen und Kanureisen teilnehmen:

Es werden sowohl einzelne Führungen als auch mehrtägige Reisen angeboten. Bei letzteren werden Übernachtungen und Verpflegung organisiert.

Städte & Gemeinden

Ihre Kanureise auf der Peene kann Sie zu folgenden Orten und Städten führen:

Dahmen · Malchin · Neukalen · Kummerow · Sommersdorf · Meesiger · Verchen · Upost · Schönfeld/Trittelwitz · Demmin · Pensin · Rustow · Zeitlow · Loitz (Stadtporträt und Sehenswürdigkeiten Loitz) · Sophienhof · Alt Plestlin/Bentzin · Jarmen · Gützkow · Stolpe · Anklam (Stadtporträt und Sehenswürdigkeiten Anklam)

Befahrbare Flusslänge

Die Peene weist eine mit Kanus befahrbare Flusslänge von insgesamt 105 Kilometern auf. Der erste Abschnitt von Dahmen bis zum Ende des Kummerower Sees (Aalbude) ist 32 km lag. Der zweite Abschnitt folgt von Aalbude bis Anklam mit einer Länge von etwa 73 Kilometern (Achtung: es gibt eine neue Kilometrierung seit 2012).

Der dann folgende Peenestrom ist nur bedingt zum Kanuwandern geeignet, da sollte man durchaus Erfahrungen im Küstenpaddeln haben, wetterkundig sein und über die richtige Ausrüstung verfügen.

Strömung / Gefälle

Gefälle: 30 cm auf 75 km, das verursacht kaum messbare Strömung, der Wind ist entscheidend: durch Windeinflüsse kann die Peene durchaus auch rückwärts fließen, allerdings sehr schwach.

Windanfälligkeit

Bisweilen windanfällig, vor allem der Kummerower See und vor Anklam. Auf dem Kummerower See ist es wegen der vorherrschenden Windrichtungen selten möglich, Windschutz vom Ufer zu erhalten. Möchte man dort paddeln, sollte man das Wetter im Auge behalten.

Bei der Fahrtplanung sollte man außerdem generell die Windsituation beachten, um nicht zuviel Kraft sinnlos zu verschwenden. Das will heißen: bei anhaltendem Ostwind Start in Anklam, bei westlichen bzw. südwestlichen Winden startet man eher aus der Richtung Malchiner oder Kummerower See.

Verkrautung

Mit Verkrautung ist auf der Peene nicht zu rechnen.

Uferbeschaffenheit und Umgebung

Die Ufer der Peene sind fast immer natürlich. Sie sind oft sumpfig, moorig oder sind durch Bruchlandschaft gebildet. Selten gibt es Kies- oder Lehmufer. Selten reicht die Landwirtschaft bis ans Ufer. Es gibt sehr wenige Orte direkt am Fluss. Das Peenetal bietet oft unerwartete Naturerlebnisse!

Wehre / Schleusen / Wasserhaltung

Es gibt keine Wehre oder Hindernisse außer der Fischsperre im Dahmer Kanal, wo aber Umtragen möglich ist. Wenn man die Zeiten dort beachtet (siehe in der Gewässerbeschreibung), kann man einfach durchpaddeln.

Bootswagen

Ein Bootswagen zum Umtragen ist nicht erforderlich (außer man will in Alt Plestlin einsetzen, dort etwa 200 m vom Parkplatz).

WWR

Einen Wasserwanderrastplatz gibt es ca alle 20 Kilometer, gelegentlich in kleineren Abständen:

  • in Dahmen das Campingparadies Dahmen
  • in Malchin beim Kanuverein;
  • in Neukalen im Hafen und einen weiteren an der Badestelle;
  • Verchen-Aalbude;
  • in Trittelwitz (nur Trockenklo),
  • in Demmin beim Segelclub und beim Kanuhaus,
  • in Pensin,
  • in Loitz,
  • in Sophienhof,
  • in Alt Plestlin,
  • in Stolpe,
  • in Anklam.

Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufsmöglichkeiten in Flussnähe gibt es in Malchin, den Landmarkt in Verchen, in Demmin, in Loitz, in Sophienhof ("Dorfladen" von Ulrike Stein, dort auch Ferienwohnung 01520 9520066) in Jarmen, in Gützkow und in Anklam.

Befahrungshäufigkeit

Die Peene wird eher wenig befahren außer zur Hochsaison bei gutem Wetter und an bekannten verlängerten Feiertags-Wochenenden. Die übrige Zeit ist es an der Peene oft eher einsam, zwischen Demmin und Anklam fast immer.

Motorboote

Häufig bei sehr gutem Wetter in der Hochsaison an den Wochenenden (aber fast nur zwischen Demmin und Kummerower See); sonst wenig.

Umgebungslärm

Auf der Peene haben wir wenig bis sehr wenig Umgebungslärm außer in Malchin, Demmin und Anklam mit stadtüblichem Geräuschpegel. In Jarmen hören wir die Autobahn A 20, aber nur kurz.

Schwierigkeitsgrad

Keine Schwierigkeiten außer gelegentlicher Motorbootswellen. Vorsicht bei Durchfahrung des Kummerower Sees bei Wind!

Nebenflüsse / Anschlußgewässer

Wir können die Trebel hoch bis Tribsees paddeln, es gibt nur wenig Gegenströmung. 

Es ist möglich, die Tollense hoch bis Neubrandenburg oder gar dem Ende des Tollensesees zu paddeln (Alt Reese oder Wustrow) Allerdings haben wir auf der Tollense mäßige bis teilweise erhebliche Strömung. Da wäre es besser, abwärts zu paddeln. Das ist wirklich nur etwas für sehr sportliche und Abenteuer suchende Leute!

Die Swinow ist leicht bis Gützkow zu paddeln, da es fast keine Strömung gibt.

Den Peenekanal paddeln wir bis Neukalen aufwärts und haben dabei keine Strömung. Weiter könnten wir die Neukalener Peene bis Teterow aufwärts paddeln. Das ist mit Umtragen, Hindernissen, Verkrautungen sowie etwas Strömung verbunden. Auch da wäre es besser, nur abwärts zu paddeln.

Die Ostpeene bei Malchin bis ca. 4,5 km oberhalb von Malchin (danach eine Gewässersperrung für weitere 5 km). Weiter aufwärts ist mit erheblichen Hindernissen zu rechnen, es ist kaum möglich und bis zur Müritz kommt man ebenfalls nicht. Auch aus Gründen des Naturschutz sollte man diese Variante streichen. Wir paddeln diesen Abschnitt aus Naturschutzgründen nicht einmal abwärts.

Für Küstenwanderer gibt es direkt ab Anklam den Peenestrom und das Achterwasser von Usedom. Im das Stettiner Haff  haben wir die Möglichkeit, die Ücker hoch zu fahren oder in die Oder. Stromauf kann die Westoder (Hohensaatener-Friedrichsthaler-Wasserstraße)  gepaddelt werden und die Ostoder meist bis Schwedter Querfahrt. Über die Westoder erreichen wir Berlin und darüber hinaus die Elbe.

Wer vom Malchiner See in die Jabelschen Seen und damit in die Mecklenburgische Seenplatte umsetzen möchte, hat einen 18 Kilometer langen Landtransport vor sich und muss 62 Meter Höhenunterschiede überwinden. Bitte beachten: ein Teil dieser Seenkette liegt in einem Naturschutzgebiet und darf mit Wasserfahrzeugen etc nicht befahren werden. In der Beschreibung der Müritz-Seenkette bis Plau haben wir den Umtrageweg näher beschrieben. 

Bahn & Bus

Einen Bahnhof finden wir in Malchin, in Teterow, in Demmin sowie in Anklam. Falls man die Tollense hinunterpaddelt: auch Altentreptow sowie Neubrandenburg sind mit der Bahn von Demmin aus sehr gut zu erreichen.

Zuflüsse

Gewässerkarten zur unterstützung Ihrer Planung und für unterwegs