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Gewässerbeschreibung Treene

Letzte Änderung: 21. Februar 2023

Kanufahren auf der Treene nach oben

Map data © OSM (License)

Die Treene in Schleswig-Holstein entsteht etwa 10 Kilometer südlich von Flensburg vor Großsolt aus kleinen Fließen und durchfließt den Treßsee. Man könnte sie praktisch ab Großsolt paddeln, sollte das jedoch aus verschiedenen Gründen unterlassen: die Treene wird oberhalb von Langstedt nicht mehr in einem akzeptablen Maße geräumt. Wir haben es also mit vielen umgestürzten Bäumen sowie mit zunehmender Buschwildnis zu tun. Auch wenn es offiziell nicht verboten ist, sollte man darauf verzichten, ab Tarp zu paddeln und stattdessen erst ab Langstedt einsetzen. Im Frühjahr 2012 wurde hier beim Gasthof eine neue Einsetzstelle geschaffen.

Alle Einsetzstellen und Pausenplätze sind 2012 mit neuen Informationstafeln ausgestattet und mit den bekannten Hinweistafeln  "Gelbe Welle" versehen wiorden. Stand 2018: die "Gelbe Welle" fehlt an manchen Standorten. Es wird so gut wie nie darauf hingewiesen, ob es offizielle Zeltmöglichkeiten am Standort gibt und wo man die nächsten findet. An manchen Standorten ist von "Rastplatz" die Rede, aber es wird nicht definiert, ob man dort zelten darf oder nicht. Es gibt auf den Tafeln auch falsche Informationen oder fehlende Worte. Das gesamte Besucherleitsystem darf man also nicht so ernst nehmen. Aber viel Geld hat es gekostet.

 

Langstedt bis Hünning-Sollerup nach oben

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Die Einsetzstelle Langstedt finden wir an der Straßenbrücke Eggebek-Langstedt beim Gasthaus. Für das Einsetzen unserer Kanus müssen wir 2,- Euro zahlen. Kassiert wird durch örtliche Kanuvermietern. Wie das organisatorisch für Nicht-Mietkanufahrer gehandhabt wird, ist unklar (Stand 2018). Es sind ja nicht ständig Kanuvermieter vor Ort.

Einen Parkplatz finden wir direkt neben der Einsetzstelle, die auch von der örtlichen Kanuvermietung stark frequentiert wird. Es empfiehlt sich auch hier, morgens so früh wie möglich zu starten. Aber auch in der Nebensaison hat die Treene ja ihre Reize. 

Die Kanutour der folgenden 11 Kilometer bis Hünning-Sollerup führt uns durch sandige Wiesenlandschaft mit viel Wald rechts und links über unzählige Mäander. In den letzten Jahren hat man auch hier darauf verzichtet, alle Weidenbüsche kurz zu halten. So ist ein abwechslungsreiches Ufer entstanden, man bekommt aber durchaus auch mal einen Ast ins Gesicht. 

Auf der Höhe von Toft/Jerrisbek liegt rechts direkt hinter einer Wiesenbrücke ein kleiner Pausenplatz. Von dort aus ist über einen Feldweg auch das Dorf zu erreichen, wenn es mal sein muss. Der Platz ist offiziell mit einer gelben Welle als "Kanurastplatz" ausgeschildert. Das sagt allerdings nichts darüber aus, ob man hier auch nächtigen darf. Ein Parkplatz ist etwa 100 Meter entfernt.

Die Mäander verlaufen teilweise so dicht, dass es nur noch einiger kleinerer Abbrüche bedarf, um aus den Halbinseln richtige Inseln zu machen. Tatsächlich ist das kurz vor Hünning auch schon passiert: hier hat sich das Wasser seinen Weg auch quer durch die Mäander-Halbinsel hindurch gebahnt. So entstehen neue Landschaftsbilder im Kleinen. Das wird in Zukunft wohl noch des öfteren passieren.

Dann erreichen wir den Zusammenfluß der Treene mit der Jerrisbek vor Sollerup.

Hünning / Sollerup bis Esperstoft nach oben

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Links erscheint eine private Einsetzstelle direkt vor der Straßenbrücke Sollerup-Hünning, und hier kann man beim Wasserwanderrastplatz von der Kanuvermietung Anke Petersen zelten. Einen Grillplatz gibt es hier ebenfalls. Rechts hinter der Straßenbrücke liegt die Einsetzstelle Sollerup. Auch sie empfiehlt sich für den Start einer Paddeltour. Sie ist im Frühjahr 2012 gebaut worden und wurde als Treppe ausgeführt, so dass man auch bei unterschiedlichen Wasserständen gut einsetzen kann. Die neue Einsetzstelle ein paar hundert Meter flussabwärts gehört zum Zeltplatz Weiterhin paddeln wir durch Wiesen, an kleinen Wäldchen und Sanddünen entlang. Es gibt steile Abbruchkanten am Waldrand, in denen sogar Eisvögel nisten.

Der nächste Abschnitt bringt uns nach Esperstoft. Vorher mündet noch die Bollingstedter Au von links in die Treene. In Esperstoft können wir an dem Treppensteg aussetzen, der im Frühjahr 2012 errichtet wurde, um auf bequemen Bänken eine Rast einzulegen (hier ist auch Einsetzen und Parken möglich). Ein paar hundert Meter landeinwärts befindet sich in Esperstoft das "Treene-Camp-Horn", wo man zelten oder in bequemen und sehr gemütlich ausgestatteten Bauwagen preisgünstig übernachten kann. Das Treene-Camp-Horn verfügt über eine volle Sanitärausstattung, einen Feuerplatz sowie ein Gruppenzelt zum Aufenthalt. Hier ist ein Bootswagen erforderlich, und der kann beim Treenecamp Horn ausgeliehen werden.

Esperstoft bis Treia nach oben

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Die Treene wird ab Esperstoft deutlich breiter, dadurch sind die Kurven leichter zu meistern. Die Strömung bleibt uns indes erhalten. An den Ufern wachsen oft Weiden. Es kann vorkommen, dass wir durch die Zweige hindurch paddeln müssen, weil sie so dicht gewachsen sind, dass man nicht mehr ausweichen kann. 5 Kilometer weiter flussabwärts unterqueren wir eine Brücke bei Grüft / Ipland, einer einsamen Bauernstelle in sehr schöner Lage. Hier können wir gut pausieren, aber ausschließlich als Einzelpaddler oder Minigruppe, keinesfalls als Gruppe. Das haben die Grundeigentümer ausdrücklich ausgeschlossen.

Bald kommt Treia in Sicht, am Ortseingang müssen wir eine große Sohlgleite mit beachtlichem Höhenunterschied umtragen oder, sofern im Kajak mit Spritzdecke, durchfahren. Mit dem Kanadier geht es auch, aber man nimmt dabei locker einige Liter Liter Wasser auf, wenn man mit vollbeladenem Kanu fährt. Vorsicht, es macht süchtig, hier hinunter zu paddeln. Der Wasserwanderrastplatz der Gemeinde verfügt über ein WC. Hier können wir gut zelten inklusive Lagerfeuer machen. Einen Supermarkt gibt es ebenfalls im Dorf. Abends kommt jemand von der Gemeinde zum Kassieren. Der Platz ist allerdings extrem klein und fasst nur etwa 8-10 Zelte. Bei voller Belegung mit Zelten ist kein Lagerfeuer möglich.

Die erste der beiden folgenden Staustufen zwischen Treia und Silberstedt wurden während des Sommers 2010 entfernt und durch eine Sohlgleite mit einem Kanu-Fischpass ersetzt. Seit Ende 2011 kann man hier auch umtragen. Dafür muss man links direkt vor der Wanderweg-Brücke aussetzen und am Ende der Sohlgleite an der provisorischen Badestelle wieder einsetzen. Besonders beim Paddeln flussaufwärts ist das Umtragen hier unabdingbar.

Erfahrene Wasserwanderer können auch den Kanu-Fischpass hinunter paddeln, allerdings gibt es eine kräftige Seitenströmung, so dass man sehr gut steuern können muss. Treideln ist hier absolut unmöglich, da das Ufer mit ungeeignetem Material gepackt wurde, auf dem man nicht gehen kann, da es "rollt".

Treia bis Hollingstedt nach oben

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Wer es also kann: den Kanu-Fischpass paddelt man, indem man sich rechts des blauen Schwimmbalkens und dort mittig zwischen den Borsten hält. Aufwärts kommt man nicht, nur durch Umtragen.

Etwa einen Kilometer flussabwärts erreichen wir ein verfallenes Wehr. Rechts vor dem Wehr wurde 2012 ein Treppensteg angelegt, dort steigt man zum Umtragen aus. Nach etwa 50 Metern kann man an seichtem, sandigem Ufer wieder ins Kanu einsteigen. Treideln ist nicht möglich.

Nach etwa einem Kilometer erscheint am linken Ufer ein Gehölz. Früher war hier ein Biwakplatz. Dieser ist jedoch 2012 stillgelegt worden und es darf dort nicht mehr angelegt werden.

Wir paddeln noch ein kurzes Stück durch Geestlandschaft wie bisher, aber links sind schon die ersten Eindeichungen zu erkennen. Dann ändert der Fluss seinen Charakter vollständig. Die Landschaft zeigt sich jetzt als Marschniederung mit flacher Landschaft und eingedeichter Treene. Von links fließt die Silberstedter Au und von rechts die Krummbek hinzu. Die Treene wird breiter und die Strömung langsamer.

Nach weiteren 2,5 Kilometer ereichen wir Hollingstedt. An der Straßenbrücke kann man an unbefestigtem Ufer einsetzen (Stand: Juli 2018), hier ist auch eine Rastmöglichkeit mit Biwakplatz und Chemieklo eingerichtet worden. In der Straße Nedderend wird ein kleiner Dorfladen betrieben (04627/1855477, Osterende 1).

Vor einigen Jahren wurden nahe dieser Stelle Reste eines historischen Hafens ausgegraben: vor etwa 1000 Jahren sollen hier die Wikinger die Handelsware ihrer Boote, von der Nordsee über Eider und Treene kommend, auf Pferde/Ochsenkarren umgeladen und sie so nach Haithabu an die Schlei bei Schleswig transportiert haben, um die Umfahrung Jütlands vermeiden zu können. Haithabu war damals für eine gewisse Zeit der größte Handelsplatz im Land zwischen den Meeren. (Es gibt auch Vorstellungen, die Wikinger hätten ihre Boote über Land transportiert). Indizien gibt es aber nur für den Hafen, nicht für den Transport.

Hollingstedt bis Büngerberg nach oben

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Einen Kilometer weiter mündet die Rheider Au in die Treene, die jetzt eine Breite von bis zu 25 Metern erreicht. Danach erscheint links die Badestelle Dörpstedts "Bünger 'Berg". Auch hier wurde eine offizielle Kanueinsetzstelle eingerichtet, allerdings ohne bauliche Maßnahmen. Wir kommen am Tollenmoor vorbei, links erhebt sich aus der Treenemarsch die Sanddüne "Stapelholm", eine von den Dörfern Wohlde, Bergenhusen, Norderstapel, Süderstapel und Seeth besiedelte Sanderhebung, die teilweise sogar bewaldet ist. ("Holm" = Insel, "Stapel" erinnert an das Zwischenlagern der Handelsware der Wikinger vor etwa 1000 Jahren). Der Stapelholm schaute immer heraus, wenn die umliegenden Niederungen der Treene, Sorge und Eider überflutet waren. Das kam noch bis weit ins 20. Jahrhundert nicht selten vor.

Büngerberg bis Fresendelf nach oben

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Wohlde liegt links, vom Ort selbst bekommen wir nichts zu sehen. Allerdings gibt es eine Badestelle, die offiziell auch als Einsetzstelle genutzt werden kann. Gegenüber Wohlde liegt das "Wilde Moor", eine eindrucksvolle Moorlandschaft mit vielerlei typischer Flora und Fauna. Bei Kilometer 15 erhebt sich auch rechts das Land ein wenig, dort liegen Fresendelf, Süderhöft, Hude und Schwabstedt. Die Breite der Treene nimmt weiterhin zu und die Strömung ab.

In Fresendelf liegt versteckt in einem kleinen Gehölz am rechten Ufer ein kleiner Biwakplatz. Hier ist auch Zelten möglich, allerdings ohne Komfort. Zum Pausieren oder Kochen gibt es Tisch-Bank-Kombinationen, teilweise mit Dach. 2013 wurde hier eine öffentliche Einsetzstelle mit Treppensteg eingerichtet. An der alten Fährstelle Fresendelf, ein paar hundert Meter weiter die Treene abwärts, besteht eine gute Bademöglichkeit. Einsetzen ist dort allerdings nicht erwünscht. Wir können sie also nur dann nutzen, wenn wir dort von der Anlegestelle am Biwakplatz aus hin wandern.

Fresendelf bis Natobrücke nach oben

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Rechts erkennen wir bald die Häuser von Süderhöft, danach erscheint die sogenannte "Natobrücke". Diese Brücke verbindet den Stapelholm über die Treeneniederung mit dem gegenüberliegenden Geesthügel. Auch hier wurde ein offizieller Kanurastplatz eingerichtet. Aussteigen können wir an einer 2013 eingerichteten Gummibahn auf der bisherigen Betonrampe. Damit haben wir hier auch eine gute Einsetzstelle für den Start einer Kanutour mit optimalen Parkmöglichkeiten. Die Zufahrt ist auch mit Trailern gut möglich.

Ab der Natobrücke ist Motorbootsverkehr erlaubt. Das ist aber ohne praktische Bedeutung: nur an warmen Wochenenden verirrt sich dann und wann ein Ausflügler mit seinem kleinen Motorboot hierher oder setzt hier an der Sliprampe ein. Ab und zu trifft man einen motorisierten Angler.

Nachtrag 2015: uns erreichten Meldungen, nach denen von Friedrichstadt aufwärts einige raubeinige und rücksichtslose Motorbootfahrer ihr Unwesen treiben. Wir hoffen sehr, dass man seitens der Tourismus-Anbieter und -organisationen in Friedrichstadt etwas dagegen unternommen hat.

Nachtrag Mai 2021: die Einsetzstelle Natobrücke wurde für Motorboote gesperrt.

Natobrücke bis Schwabstedt nach oben

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Die Treene ist jetzt ein etwa 50 Meter breiter träger Strom. Die Ufer sind erstaunlich natürlich, die Deiche meist nah. Eine Vielzahl von Limikolen wie etwa Bekassinen und Flussuferläufer bevölkern hier die Treene ebenso wie Bussarde, Graureiher und Stockenten. Gegenüber des Dörfchens Hude steht links am Ufer eine Tisch-Bank-Kombination, hier wurde ein offizieller Pausenplatz eingerichtet. Weiter hinter dem Deich hier liegt das Renaturierungsgebiet "Ostermoor", wo man sich besonders für die Uferschnepfe einsetzt.

Wir sehen flussabwärts eine Brücke: am Damm der aufgegebenen Eisenbahnstrecke Rendsburg-Husum mit dieser rostigen Brücke haben sogar Eisvögel eine Nistmöglichkeit gefunden.

Nach 7 Kilometern paddeln wir in die große Flussschleife ein, an der Schwabstedt liegt. Hier können wir rechts neben der Badestelle zelten oder uns in einem der verschiedenen Gästezimmern an der oder nahe der Treene einmieten. Einkaufsmöglichkeiten im Ort sind vorhanden, und es gibt mehrere Restaurants.

Schwabstedt bis Friedrichstadt nach oben

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Die Treene kann hier durchaus völlig ohne Strömung sein, sogar bis hoch nach Hollingstedt, wenn in Friedrichstadt kein oder wenig Wasser durchgelassen wird. Dann staut sich der Fluss so lange, bis das Wehr wieder geöffnet wird. Wird es geöffnet, kann es eine angenehme Strömung geben. Planbar ist das jedoch nicht ohne weiteres...Die Regulierung wird nicht nur bei wenig, sondern auch bei viel Wasseraufkommen praktiziert: wenn es Sturmflut gibt, schließt man den Zusammenfluss mit der Eider solange, bis der Wasserstand in der Eider wieder normal ist.

Der Abschnitt von Schwabstedt bis Friedrichstadt hat fast den Charakter eines sehr langgestreckten Sees mit vielen Buchten und einer Breite von 150 bis zu 200 Metern. Tatsächlich wird hier auch gesegelt. Wie schon zuvor münden auch auf diesem Abschnitt einige Entwässerungskanäle in die Treene ein, und an den Ufern herrscht reges Treiben der Wasservögel. Links liegt der Bauernhof "Ziegelei", rechts gibt es auch ein Gebäude direkt hinter dem Treene-Deich. Bald ist der erste "Hafen" von Friedrichstadt von weitem zu sehen, und wenn der Wind nicht von vorne kommt, haben wir dieses eindrucksvolle Holländerstädtchen bald erreicht.

Bis zur Innenstadt von Friedrichstadt haben wir jetzt nur noch ein kurzes Stück Treene zu paddeln. Wir paddeln zunächst in einer seeartigen Ausbuchtung der Treene, vor dessen Ende wir links in den Westersielzug einfahren. Kurz vor der "Blauen Brücke" hat man 2012 am Westufer eine neue Einsetzstelle eingerichtet, dort gibt es in der Nähe einen großen Parkplatz. (Leider ist die Einsetzstelle nur bedingt benutzbar: bein normalen Wasserständen ist die erste Stufe viel zu hoch...!) Über den Westersielzug erreichen wir auch den Außen - Hafen, über Sieltore die Innenstadt. Dort finden wir viele kleine Anlegemöglichkeiten zum Einkaufen oder um die Stadt zu besichtigen. Wir können auch in den Fürstenburggraben paddeln, der zum Campingplatz führt.

Wer mit der Bahn nach Hünning oder Esperstoft möchte, um sein Fahrzeug nachzuholen, kann mit der Bahn bis Jübeck fahren und hat noch etwa 4 km Fußweg oder eine kleine Anhalter - oder Taxitour. Eggebek erreicht man von Jübek oder von Tarp aus mit dem Bus. Aber auch Rendsburg ist mit der Bahn zu erreichen, indem man kurz bis Husum fährt und dann nach Rendsburg. Das wäre für Eider-Wasserwanderer wichtig. 

 

Friedrichstadt nach oben

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Bis zur Innenstadt von Friedrichstadt haben wir jetzt nur noch ein kurzes Stück Treene zu paddeln. Wir paddeln zunächst in einer seeartigen Ausbuchtung der Treene, vor dessen Ende wir links in den Westersielzug einfahren. Kurz vor der "Blauen Brücke" hat man 2012 am Westufer eine neue Einsetzstelle eingerichtet, dort gibt es in der Nähe einen großen Parkplatz. (Leider ist die Einsetzstelle nur bedingt benutzbar: bein normalen Wasserständen ist die erste Stufe viel zu hoch...!) Über den Westersielzug erreichen wir auch den Außen - Hafen, über Sieltore die Innenstadt. Dort finden wir viele kleine Anlegemöglichkeiten zum Einkaufen oder um die Stadt zu besichtigen. Wir können auch in den Fürstenburggraben paddeln, der zum Campingplatz führt.

Wer mit der Bahn nach Hünning oder Esperstoft möchte, um sein Fahrzeug nachzuholen, kann mit der Bahn bis Jübeck fahren und hat noch etwa 4 km Fußweg oder eine kleine Anhalter - oder Taxitour. Eggebek erreicht man von Jübek oder von Tarp aus mit dem Bus. Aber auch Rendsburg ist mit der Bahn zu erreichen, indem man kurz bis Husum fährt und dann nach Rendsburg. Das wäre für Eider-Wasserwanderer wichtig. 

Die Eider nach oben

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Wollen wir auf der Eider weiter paddeln, können wir unser Boot entweder sehr mühsam um die Schleuse herumtragen (bei Hochwasser auch über den Eiderdeich in die Eider vom Zeltplatz aus einsetzen), oder uns besser durchschleusen lassen.

Hier sind die Schleusenzeiten: 16.05.- 14.09. Mo- Fr 8:00h - 18:00h, Sa 8:00h - 11:30 und 17:00h - 18:00h // 15.09. - 15.05. : Mo - Fr. 8:00h - 15:00h ; tel. 04881-239 und -9172.

Bei niedrigen Wasserständen auf der Eider ist das Umsetzen sehr mühsam und eigentlich unmöglich, da man dann nur Schlickufer vorfindet. (eine Alternative wäre die Steinböschung nahe dem Wehr in der Nähe des Campingplatzes). Wer auf der Eider paddeln möchte, sollte sich mit den aktuellen Tiden befassen: es paddelt sich leichter mit dem Tidenstrom. Der Wind spielt hier eine noch größere Rolle als auf der Treene, da die Eider sehr breit ist und die Deiche weit auseinander liegen.

Historische Treeneabdämmung nach oben

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Wenn wir uns über den "See" wundern, der nördlich dieser von Niederländern auf Einladung des Herzogs Friedrich III im 17.Jahrhundert errichteten Stadt liegt, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir es hier mit der ursprünglichen Treenemündung zu tun haben. Da es immer wieder zu verheerenden Fluten kam, bei denen ganze Dörfer wie z.B. "Büttel", westlich von Friedrichstadt liegend, (heute Koldenbüttel = "kaltes Dorf Büttel" ) untergingen, suchte man nach Wegen, die gesamte Niederung sicherer zu machen.

1570 grub man 2 Kanäle und errichtete 2 Wehre, die man bei Stürmen schließen konnte. Die eigentliche Treenemündung bekam einen Damm. Später hat man eines der Wehre durch eine Kammerschleuse ergänzt. Damit ist die Treenemündung seit damals schon ebenso reguliert wie heute die Eidermündung. Die Möglichkeiten hängen aber immer von dem konkreten Wasserstand in der Eider ab, nicht (nur) von der Nordsee.

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